Dachau:Dienstwohnungen statt Bürgergarten

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Bauausschuss will Grundstück an der Thoma-Straße wieder bebauen

Die Stadt Dachau soll sechs Dienstwohnungen für ihre Angestellten bekommen. Das setzte die CSU mit FW, ÜB und anderen im Bauausschuss am Dienstag gegen Oberbürgermeister Florian Hartmann und seine SPD sowie Kai Kühnel vom Bündnis durch. Das relativ kleine Haus soll für etwa 1,7 Millionen Euro auf einem nur 359 Quadratmeter großen Grundstück an der Ludwig-Thoma-Straße entstehen. Bis vor kurzem hatte auf dem städtischen Grundstück eine Obdachlosenunterkunft gestanden, die wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. OB Hartmann hatte vorgeschlagen, auf dem kleinen und kaum nutzbaren Grundstück einen Bürgergarten einzurichten, auf dem alle interessierten Dachauer ein bisschen gärtnern könnten. Die CSU hatte das als Verschwendung bezeichnet. In der Sitzung betonte Hartmann erneut, dass Aufwand und Kosten für ein Wohnhaus an dieser Stelle in keinem Verhältnis zueinander stünden. Die Stadtbau Dachau errichte in großem Umfang Wohnungen, die auch städtischen Angestellten zugute kämen.

In einem zehn mal 14 Meter großen Haus mit drei Geschossen könnten sechs Wohnungen entstehen, die jede etwa 54 Quadratmeter groß sind. Das Bauamt ist etwas unglücklich über die schlechte verkehrliche Erschließung und den fehlenden Platz zum Abstellen von Autos. OB Hartmann erläuterte, es werde schwierig werden, die Wohnungen gerecht zu verteilen, dafür müssten dann erst wieder Richtlinien erarbeitet werden. Kai Kühnel bemerkte, ein Amtsleiter werde nicht auf 54 Quadratmetern wohnen wollen. Er bevorzuge den Neubau einer Obdachlosenunterkunft. Vehement verteidigte Liegenschaftsreferent August Haas den Vorschlag seiner CSU-Fraktion. "Die Wohnungen wären ideal auch für Alleinerziehende." Der Kritik der SPD die CSU sei zu zögerlich beim Ankaufen von Wohnungen für die Stadt hielt er entgegen: "Nur zusätzliche Wohnungen helfen. Nicht zugekaufte."

Das Bauamt merkte an, dass ein ortsansässiger Orthopädie-Schuhmachermeister Interesse am Grundstück angemeldet habe. Er könne sich einen Neubau für seine Werkstatt und zwei Wohnungen vorstellen. Das griff aber nur der parteilose Stadtrat Wolfgang Moll auf. Wer das Wohnhaus errichten soll, die Stadt selbst oder die Stadtbau, ist noch nicht geklärt. Hartmann verwies auf die Personalnot im Bauamt. Die Zahl der Stellen müsse dringend erhöht werden.

© SZ vom 11.10.2018 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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