Dachau: Die sichere Variante

Stadt erläutert, warum sie das Bahnhofsgebäude erhalten will

Der Antrag von Stadtrat Wolfgang Moll (parteilos) zur geplanten Neukonzeption des Bahnhofsareals stand gar nicht auf der Tagesordnung des Umwelt- und Verkehrsausschusses. Doch als es um eine kurze Information zum vorgesehenen Planungswettbewerb Bahnhof ging, wollte CSU-Stadtrat Peter Strauch seine Verwunderung über Molls Vorschlag doch kurz formulieren. Zum Hintergrund: Der Bauausschuss des Stadtrats hat beschlossen, das gesamte Areal rund um den Bahnhof neu zu ordnen. Eine Vorgabe für den nun vorgesehenen Planungswettbewerb ist, das alte Bahnhofsgebäude zu erhalten.

Stadtrat Moll, selbst Mitglied im Bauausschuss aber in der entscheidenden Sitzung nicht anwesend, präsentierte diese Woche nun einen Antrag dazu. Darin schlug er vor, den Bahnhofsbau abzureißen und durch einen attraktiven Neubau zu ersetzen. "Wir hatten das doch diskutiert, die Bahn will das Gebäude erhalten", sagte Strauch überrascht.

Tatsächlich sei von der Bahn als Eigentümer gar kein eindeutiges Signal gekommen, erklärte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Ob ein Abriss denkbar wäre oder nicht, das sei im Kontakt mit immer wieder wechselnden Gesprächspartnern unklar geblieben. Damit in Sachen Bahnhof überhaupt einmal etwas vorwärts geht, habe man sich für die sichere Variante, nämlich eine Neuplanung mit Erhalt des Bahnhofsgebäudes entschieden. Weiterer Aspekt: Staatliche Fördermittel sind nur zu bekommen, wenn der Altbau saniert, nicht wenn er abgerissen wird. Letztlich, das betonte Volker C. Koch (SPD), "betrifft der Antrag ein Gebäude, das uns nicht gehört".