Deutschland und Polen:"Es kommt auf das Zwischenmenschliche an"

Deutschland und Polen: Scharfe Botschaften: Der polnische Plakatkünstler Lex Drewinski stellt seine Werke im Foyer des Dachauer Landratsamtes aus.

Scharfe Botschaften: Der polnische Plakatkünstler Lex Drewinski stellt seine Werke im Foyer des Dachauer Landratsamtes aus.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

In Dachau finden die dritten deutsch-polnischen Kulturtage statt. Es ist der Versuch, über alle politischen Verwerfungen hinweg, das Verhältnis der beiden Nachbarländer zu verbessern - und die Vergangenheit nicht zu vergessen.

Von Helmut Zeller, Dachau

Was hat Andrzej Stasiuk da nur wieder geschrieben. Jan Kwiatkowski lacht laut über die folgenden Sätze seines Landsmannes, des bedeutendsten Gegenwartautors Polens: "Ich versuche mir einen weinenden Deutschen vorzustellen, und da kann ich nur kichern. Nicht einmal eine weinende Deutsche kann ich mir vorstellen. Höchstens eine Immigrantin mit deutschen Pass", schreibt Stasiuk, ein außergewöhnlich scharfer Beobachter, in "Dojczland", dem ironischen Bericht eines literarischen Gastarbeiters auf Lese-Tour durch die Bundesrepublik. Das gefällt Kwiatkowski. "Das Buch muss ich lesen", sagt der 36-Jährige. Deutsche würden schon als etwas emotionslos gelten. Aber er sagt auch gleich, damit da nur kein Misston entsteht, so würden nicht alle Polen denken, das hänge davon ab, aus welchem Landesteil sie kämen.

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