Süddeutsche Zeitung

Dachau:CSU will Gedenktafel für Josef Schwalber

Josef Schwalber war der erste Bürgermeister Dachaus nach dem Krieg und später auch Landrat. Darüberhinaus arbeitete der Jurist, Landtagsabgeordnete und Staatssekretär auch an den Grundlagen des Grundgesetzes mit. 70 Jahre nach dem Verfassungskonvent auf der Insel Herrenchiemsee möchte die CSU-Fraktion im Dachauer Stadtrat an ihr berühmtes Mitglied erinnern. Zusätzlich zur Realschule, die Schwalbers Namen trägt, soll eine Gedenktafel aufgestellt werden, lautet ein Antrag der Fraktion. Diese soll "im Altstadtbereich" am Rathaus oder Bezirksamt auf Leben und Wirken Schwalbers hinweisen. Schwalber wurde als Sohn einer Handwerkerfamilie in Fürstenfeldbruck geboren und streng katholisch erzogen. 1928 ließ er sich als Rechtsanwalt in Dachau nieder. Schwalber trat nicht in die NSDAP ein und meldete sich nicht freiwillig zum Kriegsdienst, er wurde 1943 eingezogen. Bald nach dem Krieg trat er der neu gegründeten CSU bei. Besonders setzte er sich für christliche Werte in der Politik und den Föderalismus ein. Schwalber starb 1969 und ist auf dem Dachauer Waldfriedhof beerdigt. "Dass das Grundgesetz als Wertemaßstab nach dem Schreckensregime der Nationalsozialisten auch unter Mitwirkung eines Dachauer Politikers entstand, ist sicherlich für viele Dachauer und Besucher ein aufschlussreicher Aspekt der Nachkriegsgeschichte", schreibt die CSU-Fraktion zur Begründung ihres Antrags.

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SZ vom 14.03.2018 / vgr
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