Dachau:Immer mehr Infektionen

Impfmobil am Rathausplatz

Der Impfbus machte zuletzt vorm Dachauer Rathaus Station.

(Foto: N.P.JØRGENSEN)

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Dachau steigt auf 96,1 - doch das hat ab Donnerstag, 2. September, praktisch keine Bedeutung mehr.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Viele Menschen im Landkreis Dachau dürften die neuen Corona-Regeln, die das bayerische Kabinett am Dienstag beschloss und die von Donnerstag, 2. September, an gelten, mit Erleichterung zur Kenntnis genommen haben. Demnach hat die Sieben-Tage-Inzidenz praktisch ausgedient, statt ihr gilt fortan die Krankenhausampel als Maßstab für strengere Maßnahmen. Für den Landkreis ist dies auch insofern ein bedeutender Kabinettsbeschluss, da die Sieben-Tage-Inzidenz hier kontinuierlich nach oben geht. Am Dienstag lag sie bei 96,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen und damit deutlich über den Werten für Deutschland (74,8) und Bayern (70,1).

Allein in der vergangenen Woche wurden dem Dachauer Gesundheitsamt 170 Neuinfektionen gemeldet. Bei einem Großteil, nämlich bei knapp der Hälfte dieser neuen Fälle, handelt es sich um Menschen, die von einer Reise zurückkehrten. Das Landratsamt bezeichnet das Ansteckungsgeschehen als "insgesamt diffus". Besonders mit Blick auf die Rückkehrer aus dem Sommerurlaub sowie dem Schulstart Mitte September appelliert das Gesundheitsamt an die Menschen, die Testmöglichkeiten im Landkreis zu nutzen und sich schnell und unkompliziert testen zu lassen. Außerdem bittet das Gesundheitsamt eindringlich darum, das "vielfältige Impfangebot im Landkreis" wahrzunehmen. Jeder ab zwölf Jahren kann sich in den beiden Impfzentren des Landkreises in Dachau und Karlsfeld oder von den mobilen Impfteams spontan und ohne vorherige Terminvereinbarung gegen das Coronavirus impfen lassen. Insgesamt haben im Landkreis 95 642 Menschen die zweite Impfdosis erhalten. Die Zweitimpfquote liegt demnach bei 61,7 Prozent und damit über den Quoten für Bayern (58,6 Prozent) und Deutschland (60,3 Prozent).

Landratsamt hat Probleme, die Impfquote genau zu beziffern

Für das Landratsamt wird es jedoch zunehmend schwieriger, die Impfquote im Landkreis genau zu beziffern. "Mit der Freigabe der Impfungen für alle, die einen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben und nicht mehr nur am jeweiligen Wohnort, geben die Impfzahlen auf Landkreisebene kein genaues Bild mehr", so die Behörde. Pressesprecherin Sina Török sagt: "Wir melden alle Impfungen im Landkreis an das RKI, nicht nur die Landkreisbürger." Das bedeute, dass zum Beispiel auch Menschen aus anderen Landkreisen in die Impfquote miteinfließen würden. "War dies zu Beginn lediglich eine kleine Unschärfe, gehen wir inzwischen von deutlichen Abweichungen aus."

Dagegen lässt sich die steigende Zahl der Corona-Patienten im Amper-Klinikum Dachau genau benennen. Aktuell werden neun Patienten mit einer nachgewiesenen Infektion auf der Normalstation behandelt; vier Patienten werden intensivmedizinisch betreut. Nach vielen Wochen ist vor Kurzem wieder eine Person (über 65 Jahre, ungeimpft) an den Folgen der Coronainfektion gestorben. Insgesamt sind nun laut Landratsamt 144 Landkreisbewohner an dem Virus verstorben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: