Corona-Tests: Fragwürdiges Heilsversprechen

Rettungsassistentin Katja Jacobi macht in einem Container der Firma Rett Medic im Gewerbegebiet Dachau Ost einen Antikörper-Test.

(Foto: Toni Heigl)

Seit Montag betreibt ein Unternehmer aus Sachsen-Anhalt eine Antikörper-Teststation in Dachau bei München. Die Firma wirbt damit, dass ein positiver Test Immunität vor Corona zeige - doch so eindeutig ist das nicht.

Wer in den vergangenen Monaten Halskratzen, Kopfweh, Fieber oder auch nur ein diffuses Unwohlsein verspürte, kam um einen Gedanken kaum herum: Habe ich Corona? Gewissheit gab es für die Besorgten erst nach einem Rachenabstrich beim Arzt. Wer wegen leichter Erkältungssymptome nicht gleich in die Praxis rennen wollte, redete sich ein, dass es sicher nicht Corona sei - sondern harmloser Heuschnupfen. Aber irgendwo im Hinterkopf blieb der Zweifel auch Wochen später hartnäckig haften: Hatte ich es oder nicht? Ein Antikörpertest kann eine Antwort geben. Seit Montag bietet ein Sanitätsdienstleister aus Sachsen-Anhalt auf dem Parkplatz des Rewe-Centers in der Kopernikusstraße kostenpflichtige Blutuntersuchungen an. Für 45 Euro können Kunden feststellen lassen, ob ihr Organismus Antikörper gegen SARS-CoV-2 gebildet hat. Mit einer Genauigkeit von 99,6 Prozent könne man testen, ob eine Corona-Infektion vorlag oder nicht, verspricht RettMedic. Das Unternehmen aus Bitterfeld-Wolfen betreibt die Antikörper-Teststation in Dachau. Wer positiv getestet wurde, sei "immun" und könne "unbeschwerter leben", wirbt RettMedic auf seiner Website und in Presseschreiben. Ein Versprechen, das auf wackeligen Beinen steht.