Bundestagswahl im Landkreis Dachau:Für die Wahl gerüstet

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Die Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl in Dachau. (Foto: N.P.JØRGENSEN)

Die Kommunen im Landkreis haben genügend Helfer für den 26. September. An der Urne entfällt die Testpflicht.

Von Joshua Beer, Dachau

Die Bundestagswahl steht in weniger als drei Wochen an. Der Landkreis Dachau ist dafür mit ausreichend Wahlhelfern und Wahlhelferinnen bestückt, wie die Kommunen angeben. Für die Unterstützer wird keine Testpflicht oder die 3-G-Regel bestehen. Die Stadt Dachau hat 306 Ehrenamtliche beisammen, Karlsfeld um die 200 inklusive Nachrückern und Markt Indersdorf 119. Auch bei plötzlichen Absagen stünden noch genug Namen auf der Liste. Dank der Kommunalwahlen im März vergangenen Jahres habe man aus einem "guten Pool" an damaligen Helfern schöpfen können, heißt es aus dem Rathaus Dachau. Die hinterlegten Personen- und Kontaktdaten nutzen die Kommunen ausschließlich bei Wahlen. Viele der Helfer arbeiten selbst bei der Stadt, etwa dem Finanzamt oder den Stadtwerken.

"Auf den Bürger zugehen", anstatt auf ihn zu warten, mit dieser Strategie hat Karlsfeld seine Unterstützer zusammengebracht. Für die vergangenen Kommunalwahlen habe sich die Kommune mit einem Rundschreiben aktiv und direkt an junge Menschen gewandt und "positive Resonanz" erfahren. Tatsächlich standen die Kommunalwahlen am 15. März 2020 schon unter dem Eindruck der aufkommenden Corona-Pandemie. Viele Wahlhelfer sind dem Rathaus Dachau zufolge krankheitsbedingt ausgefallen oder aus Angst abgesprungen. Diesmal ist die Lage den Beteiligten nur allzu bekannt.

Außerdem ist die Auszählung einfacher: Während bei den komplexen Kommunalwahlen die bayerischen Wählerinnen und Wähler bis zu vier Stimmzettel mit teils Hunderten Kandidaten vorgelegt bekamen, müssen sie bei der Bundestagswahl nur zwei Kreuze setzen.

"Abends beim Auszählen gibt es dann Pizza dazu"

Für die Wahlen und ihre Helfer gelten die üblichen Hygienebestimmungen, allerdings besteht keine Testpflicht oder die 3-G-Regel. Die Kommunen bieten den Unterstützern aber Schnelltests auf freiwilliger Basis an. Viele dürften eh bereits durchgeimpft sein, da sie wegen ihres Ehrenamts in die Prioritätsgruppe 3 fallen und frühe Chancen auf die Impfung hatten. In den Wahlräumen herrschen wie gehabt Maskenpflicht und Abstandsregeln, in Karlsfeld etwa dürfen nur vier Wählende gleichzeitig in die Wahllokale. Für weiteren Schutz sollen Desinfektionsmittel und Spuckschutzwände sorgen. Der Bundeswahlleiter hat dem Rathaus Dachau zufolge keine FFP2-Maskenpflicht verhängt, sodass die Helfer allerorten auch OP-Masken tragen dürfen. Zudem haben die Kommunen einen Vorrat an Stiften für Helfende und Wählende bestellt, um Kontakte zu reduzieren. In diesem Sinne werden die Helfer bei der Auszählung der Stimmzettel Einweghandschuhe tragen.

Auch wenn Wahlhilfe ehrenamtliches Engagement ist, erwartet die Freiwilligen wie immer eine kleine Entschädigung beziehungsweise ein "Erfrischungsgeld". In Markt Indersdorf erhalten sie 60 Euro, der Wahlvorstand 90 Euro. Der Stadtrat in Dachau hat erst im April beschlossen, die Aufwandsentschädigung zu erhöhen. Die Fraktion Freie Wähler Dachau/Bürger für Dachau hatte 75 statt die bisherigen 50 Euro gefordert. Eine Mehrheit fand allerdings der Vorschlag der SPD, wonach die zusätzlichen 25 Euro den Wahlhelfern in Form eines Wertgutscheins von "Dachau handelt" zukommen. Damit stütze man gleichzeitig den lokalen Einzelhandel, so die Begründung. Die Gemeinde Karlsfeld zahlte den Ehrenamtlichen bei den weitaus aufwendigeren Kommunalwahlen 80 Euro, bei der Bundestagswahl bleibt es bei den 50 Euro plus Verpflegung über den Tag. "Abends beim Auszählen gibt es dann Pizza dazu", so Sarah Kothai vom Einwohnermeldeamt Karlsfeld

© SZ vom 08.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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