Was macht der Dachauer eigentlich in der Vorweihnachtszeit? Richtig: Er denkt schon wieder ans Volksfest - zumindest tun dies die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses. Mitten in die stade Zeit hinein teilte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) stellvertretend die Entscheidung mit, dass der Bierpreis auf dem Volksfest im kommenden Jahr um zehn Cent auf 5,70 Euro erhöht werden wird. Die weitaus größere Überraschung ist jedoch, dass die Familie Zechner für zwei weitere Jahre den Zuschlag für das große Bierzelt erhalten hat.
"Wir freuen uns riesig, im Januar beginnen wir mit den Vorbereitungen", sagte Ewald Zechner am Dienstagvormittag der SZ. Der aus Kärnten stammende Wirt betreibt mit seiner Frau Magdalena das Restaurant "Finale" beim ASV Dachau. Seine Freude über den Zuschlag ist verständlich. Hatte es die Stadt Dachau in den meisten Fällen doch so gehandhabt, dass der Wirt des großen Bierzelts nach zwei Jahren gewechselt wurde. Zechner aber wird nun der erste Wirt in der jüngeren Volksfestgeschichte, der das große Bierzelt vier Jahre am Stück betreiben darf. Laut Klaus Mader von der Stadt Dachau gab der Kärntner schlichtweg das beste Angebot der insgesamt drei Bewerber ab.
Drei alkoholfreie Getränke müssen unter dem Bierpreis liegen
Die Stadt Dachau schreibt die Bewirtung des großen Bierzelts öffentlich aus und orientiert sich bei der Vergabe nach Kriterien wie dem Bierpreis und der Abgabe pro Hektoliter, welche der Wirt an die Stadt zu leisten bereit ist. Weiterhin fallen der Preis für das halbe Hendl ins Gewicht sowie die Voraussetzung, dass neuerdings mindestens drei statt bisher zwei alkoholfreie Getränke unter dem Bierpreis liegen müssen. In Zechners großem Festzelt wird das voraussichtlich für Spezi, Apfelschorle und Wasser gelten.
Mit der Bewirtung durch die Familie Zechner sei man in den vergangenen zwei Jahren sehr zufrieden gewesen, sagt Klaus Mader, der das Volksfest seit etlichen Jahren organisiert. "Für einen Anfänger hat er das sehr gut gemacht." Der Anstieg des Bierpreises fällt so moderat aus, wie man es vom Dachauer Volksfest gewohnt ist. "Dass das Bier um zehn Cent teurer wird, versteht glaube ich jeder", sagt Mader. "Die Kosten für Personal und Energie werden ja auch höher."
Nicht nur Hendl, auch ein veganes Gericht steht auf der Speisekarte
Ewald Zechner kündigt an, vieles beim Alten zu lassen auf dem kommenden Volksfest, das vom 13. bis 22. August wie immer auf der Ludwig-Thoma-Wiese stattfinden wird. Doch selbst ein Festwirt auf einem der traditionsreichsten Volksfeste Bayerns muss ein bisschen mit der Zeit schwimmen, wie er gesteht. "Es wird mindestens ein veganes Gericht auf der Speisekarte geben", sagt Zechner.
