Der Sozialausschuss des Bundestags hat einen Ausschuss, der sich mit den Interessen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Die Kinderkommission oder "Kommission zur Wahrnehmung der Belange von Kindern", wie sie offiziell heißt. Hierzu werden regelmäßig herausragende Initiativen von Kindern und Jugendlichen eingeladen.
Zum Fachgespräch über "Demokratie und Jugendbeteiligung" kam nun auch eine Delegation aus dem Landkreis Dachau nach Berlin. Mit dabei waren Julia Neumann, Vorsitzende des KJR und Mitglied im Jugendrat Dachau, und die stellvertretende Vorsitzende Magdalena Hübner. Beide waren auch schon Vorsitzende der Evangelischen Jugend. Zur Delegation gehörte auch Jiyan Göcer, der zuerst in der SMV Karlsfeld aktiv war und inzwischen Sprecher des Jugendrats Karlsfeld ist.
Der KJR hofft weiter auf eine Förderung des Modellprojekts
Mit von der Partie war auch Ludwig Gasteiger, Geschäftsführer des KJR und Initiator der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau. Seit 2015 leitet das Büro des Landrats Stefan Löwl (CSU) das Projekt, der KJR ist die Koordinierungs- und Fachstelle. Seit 2023 hat auch die Gemeinde Karlsfeld eine eigene Partnerschaft für Demokratie. Nachdem im Rahmen der Partnerschaft außerdem das Modellprojekt "Demokratische Schule" zusammen mit der Mittelschule Karlsfeld seinen Anfang genommen hat, gibt es nun auch eine enge Zusammenarbeit mit den Grundschulen in Karlsfeld und den Mittelschulen in Dachau.
"Unser Projekt ist sehr erfolgreich, und wir hoffen stark, dass wir auch für die nächste Förderperiode ab 2025 mit unserem neuen Projektantrag eine Förderung für ein Modellprojekt bekommen", so Ludwig Gasteiger. "Dann werden wir uns wahrscheinlich noch mehr auf Grundschulen und den Ganztag konzentrieren." Schließlich nahe der Rechtsanspruch auf Ganztag, "und die Träger brauchen gute Konzepte, Materialien und Fortbildungen, um diesen kindgerecht und partizipativ gestalten zu können".
Demokratie braucht vielfältige Angebote
Bei der Kinderkommission zeigte die Delegation die vielfältige Landschaft von Beteiligungsgremien von Schulen über Gemeinden bis hin zur Landkreisebene und Beteiligungsprojekten auf. Neben dem "Café Queer", dem Demokratiemobil und dem "PoliTisch" waren auch Beteiligungsmöglichkeiten bei Projekten zur Gestaltung von Spiel-/Freizeitplätzen, von Jugendtreffpunkten und bei der Organisation von Festivals ein wichtiges Thema: Beteiligung von Kindern und Jugendlichen könne alle Jugendlichen mit ihren Unterschieden und Besonderheiten ansprechen, wenn es eine hinreichende Vielfalt an Angeboten und die notwendigen Ressourcen gibt.
"Da sind wir im Landkreis Dachau mittlerweile schon sehr gut aufgestellt", sagte Gasteiger. "Aber es braucht für diese Demokratieförderung und Jugendbeteiligung natürlich eine verlässliche Förderung." Dies bestätigt Julia Neumann: "Damit wir unsere Beteiligungsprojekte kontinuierlich und damit in guter Qualität anbieten können, brauchen wir eine fest verankerte finanzielle Ausstattung: Wir setzen uns dafür ein, dass das Bundesprogramm Demokratie Leben! fortgeführt und ausgebaut wird." Ein Anliegen sei ihr auch, dass die Kinderrechte im Grundgesetz verankert werden.