Dachau:Stadtrat beschließt Baumschutzverordnung

Bäume mit einem Stammdurchmesser von mindestens 31,8 Zentimeter stehen in der Stadt Dachau fortan unter einem besonderen Schutz. Wer einen solchen Baum, der in der Regel zwischen 30 und 50 Jahre alt ist, fällen will, muss sich zuvor bei der Stadt eine Genehmigung einholen. Wird ein geschützter Baum entfernt oder beschädigt, muss dafür ein neuer Ersatzbaum gepflanzt werden. Die Stadträte haben am Dienstagabend, mit einer knappen Mehrheit von 21 zu 19 Stimmen beschlossen, eine Baumschutzverordnung zu erlassen. Diese soll zum 1. September in Kraft treten.

Dafür stimmten die Fraktionen von SPD, Grüne, Bündnis/Linke - Die Partei sowie Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Dagegen waren die CSU, ÜB/FDP, FWD/BfD, AfD und der fraktionslose Stadtrat Wolfgang Moll (Wir). Dass der Stadtrat in dieser Frage gespalten ist, hatte sich zuvor in mehreren Ausschusssitzungen gezeigt.

Am Dienstag brachten Befürworter und Gegner der Verordnung erneut ihre Argumente vor. Man wolle mit der Verordnung ein Problem lösen, "das es aus unserer Sicht nicht gibt", sagte Florian Schiller (CSU). Dachau sei reich an Bäumen, beim Blick vom Schlossberg könne jeder das grüne Gesicht der Stadt sehen. Peter Gampenrieder (ÜB) sagte: "Wir sind auf dem Weg, kleinteilig alles vorzuschreiben." Stattdessen sollte man weiter auf Eigenverantwortung der Bürger setzen.

Vertreter von SPD, Grünen und Bündnis sehen vor dem Hintergrund des massiven Siedlungsdrucks und der daraus resultierenden Nachverdichtung dringenden Handlungsbedarf, um Bäume in der Stadt künftig zu schützen. "Wir möchten das grüne Bild Dachaus erhalten. Dafür ist die Baumschutzverordnung da", sagte Volker C. Koch (SPD). Michael Eisenmann (Bündnis) verwies darauf, dass sich Dachau im Ballungsraum befinde. "Wir müssen das enorme Nachverdichtungspotenzial moderieren." Der Schutz von Bäumen könne nicht nur in der Eigenverantwortung der Einwohner liegen.

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