Süddeutsche Zeitung

Dachau:Ausnahmen von Wachstumsgrenze

Auch die Fraktion Bündnis für Dachau plädiert ebenso wie die FDP für eine Wachstumsgrenze. Allerdings fordert sie nun im Rahmen eines Ergänzungsantrags an den Stadtrat, dass der soziale Wohnungsbau von dieser Wachstumsgrenze ausgenommen werden soll. Denn beschlösse man, das Wachstum, so wie von der FDP gewünscht, auf 0,5 Prozent pro Jahr zu begrenzen, bedeute dies, dass die Stadt überhaupt keine Neubaugebiete mehr ausweisen könne, so Kai Kühnel. Allein die Nachverdichtung auf Grundstücken mit bestehendem Baurecht reiche schon, um die Wachstumsgrenze zu erfüllen. Die Stadt könnte damit also auch kein Baurecht mehr für sozialen Wohnungsbau schaffen.

Das könne aber nicht Sinn der Sache sein, so Kühnel. Denn die Verknappung von Bauland geht mit einem Anstieg der Baulandpreise und Mieten einher. Das hätte zur Folge, dass Familien mit geringem und mittlerem Einkommen sich Wohnen in Dachau nicht mehr leisten könnten. Bleibt der geförderte Wohnungsbau mit einer Mindestbindung außer Betracht, kann der Gentrifizierung aktiv entgegen gewirkt werden.

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Quelle:
SZ vom 18.03.2019 / SZ
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