Süddeutsche Zeitung

Dachau:Auf Nummer sicher gehen

Verkehrsexperten geben Eltern und Kindern hilfreiche Tipps zum Schulbeginn

Von Julia Putzger, Dachau

Die Schultüte muss ausgepackt, der Ranzen zum ersten Mal ausgeführt, ein Erinnerungsfoto geschossen werden. Zum Schulanfang sind die neuen Erstklässler vermutlich gleichermaßen hibbelig wie ihre Eltern. Damit in der allgemeinen Aufregung nichts passiert und die Kinder sicher zur Schule und nach Hause kommen, geben Kreisverkehrswacht, Polizeipräsidium Oberbayern, das Deutsche Kinderhilfswerk und der Verkehrsclub Deutschland allen Verkehrsteilnehmern Verhaltenstipps - diese sollten natürlich das ganze Jahr über beherzigt werden.

Im Dunkeln funkeln

Damit andere Verkehrsteilnehmer die Kinder in der Dunkelheit und in der Dämmerung besser sehen können, helfen helle, idealerweise reflektierende Materialien. Kleidung und Schulranzen oder auch Fahrräder sollten damit ausgestattet sein. Zusätzlich können Leuchtarmbänder verwendet werden.

Gemeinsam statt einsam

Für den Weg zur Schule können sich Kinder zu Laufgemeinschaften zusammenschließen. Dafür werden fixe Treffpunkte vereinbart, von denen aus gemeinsam zur Schule gegangen wird. Der Vorteil dabei ist: "Kinder, die zusammen mit Freunden den Schulweg zurücklegen, lernen, auf andere aufzupassen", heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerks und des Verkehrsclubs Deutschland.

Übung macht den Meister

Eltern sollten den Schulweg mit ihren Kindern unbedingt vor dem ersten Schultag üben. Dabei gilt es, auf mögliche Gefahren hinzuweisen und das richtige Überqueren einer Straße zu besprechen. Die Kinder schlagen dabei selbst Lösungen und Verhaltensweisen vor - und werden für Richtiges selbstverständlich gelobt. Doch auch das Mitfahren im Schulbus erfordert ein bisschen Übung, richtiges Verhalten sollte mit den Kindern ebenfalls schon vor Schulanfang besprochen werden.

Sicherheit vor Schnelligkeit

Der kürzeste Schulweg ist nicht immer die beste Option, denn bei der Wahl des Weges sollte vor allem auf dessen Sicherheit geachtet werden. Straßen überqueren Kinder beispielsweise am besten an Schulweghelferübergängen oder alternativ an Ampelanlagen oder an Zebrastreifen.

Das Elterntaxi bleibt zuhause

Fast die Hälfte aller deutschen Schulkinder wird laut der Studie "Mobilität in Deutschland" mit dem Auto zur Schule gebracht - das verursacht eine Menge Verkehr, der diejenigen, die zu Fuß zur Schule gehen, gefährdet. Wenn möglich lassen Eltern das Auto also in der Garage stehen und Kinder gehen stattdessen zu Fuß oder fahren mit dem Roller oder Fahrrad. Aber Achtung: Letzteres sollte erst nach bestandener Fahrradprüfung ohne Aufsicht genutzt werden.

Bereit für alle Fälle

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen - mit unerwartetem Verhalten müssen andere Verkehrsteilnehmer deshalb stets rechnen. Das heißt: Im Bereich von Schulen und Schulbushaltestellen bremsbereit und langsam fahren. Besonders bei parkenden Autos gilt Vorsicht, da die Kinder oft zu klein sind, um über diese hinwegzusehen.

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Quelle:
SZ vom 07.09.2019/cat
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