Dachau:Arbeitsmarkt unter Druck

Die Zeit der Vollbeschäftigung im Landkreis dürfte bald zu Ende sein

Nikolaus Windisch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freising, in deren Zuständigkeitsbereich auch der Landkreis Dachau fällt, rechnet mit spürbaren Folgen der Corona-Krise für den Arbeitsmarkt. Verlässliche Daten liegen dazu noch nicht vor; eine genauere Prognose auf die Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Beschäftigung sei frühestens ab dem nächsten Monat möglich. "Zur Einschätzung der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt kommt erschwerend die Unsicherheit hinzu, wie lange die Corona-Krise anhält und wie schnell die Betriebe anschließend wieder in ihr normales Geschäft einsteigen können", sagt Windisch. "Unser Forschungsinstitut, das IAB, geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 90 000 Personen steigen wird." In seiner Annahme unterstellt das IAB, dass ein Teil der Wirtschaftstätigkeit für sechs Wochen ausfällt und über einen ebenso langen Zeitraum zur Normalität zurückkehrt.

Die aktuellen Arbeitsmarktdaten beziehen sich auf den 12. März, der statistische Zähltag für den Berichtsmonat März. Zu diesem Zeitpunkt stand der Landkreis noch am Beginn der Coronavirus-Pandemie. Maßnahmen der Politik, die wirtschaftlichen Aktivitäten stark eingeschränkt haben, setzten erst danach ein. Somit wird die tatsächliche Lage am Arbeitsmarkt mit den aktuell vorliegenden Daten noch nicht abgebildet.

Die Arbeitslosigkeit hat sich demnach von Februar auf März um 163 auf 1929 Personen verringert. Das waren 251 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im März 2,1 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 1,9 Prozent. Dabei meldeten sich 642 Personen (neuodererneut) arbeitslos, 18 weniger als vor einem Jahr, gleichzeitig beendeten 798 Personen ihre Arbeitslosigkeit.

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