Süddeutsche Zeitung

Dachau:Verborgene Talente entdecken

Experte der Arbeitsagentur empfiehlt, Hilfspersonal in Unternehmen zu Fachkräften auszubilden.

Zum Frühlingsanfang im März haben sich 2296 Menschen bei der Agentur für Arbeit Dachau als arbeitslos gemeldet. Das sind 32 Frauen und Männer weniger als im Vormonat. Auf die Arbeitslosenquote hatte dieser minimale Rückgang keinen Einfluss: Sie liegt weiter bei 2,5 Prozent. Im März vor einem Jahr errechnete sich für den Landkreis Dachau eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent.

Die Unternehmen der Region schrieben im März 141 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Dachau aus. Damit waren zuletzt insgesamt 1477 Stellen vakant. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2022 meldeten die Unternehmen 568 zu besetzende Ausbildungsstellen im Landkreis, das sind 51 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum, im März waren noch 364 Ausbildungsstellen vakant.

Im selben Zeitraum ließen sich 506 Interessenten für Ausbildungsstellen von der Arbeitsagentur beraten. Davon waren 309 Jugendliche auf der Suche nach einer beruflichen oder schulischen Perspektive.

Belebung des Arbeitsmarktes

Mit dem Frühlingsbeginn hat sich die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt insgesamt verbessert. "Die Belebung, die in den letzten Wochen auf unserem Arbeitsmarkt zu beobachten war, ist vor allem dem saisonalen Effekt zuzuschreiben", erklärt Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising, die auch für den Landkreis Dachau zuständig ist. Nach der Winterpause wurden in den witterungsabhängigen Branchen - beispielsweise im Baugewerbe, im Dachdeckerhandwerk, im Garten- und Landschaftsbau - die Arbeiten wiederaufgenommen.

Aktuell herrscht Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt, doch es zeichnet sich ab, dass dieser ein Bewerbermarkt bleibt: Die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt die Anzahl der Bewerber. "Ich rate den Unternehmen deshalb, bei der Suche nach zukünftigen Fachkräften verschiedene Wege zu beschreiten, zum Beispiel auch älteren Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben", so der Agenturchef. Häufig lohne sich der Blick nach innen: "In vielen Betrieben schlummern verborgene Talente, bewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bisher als Hilfskräfte eingesetzt wurden, aber durch eine betriebliche Ausbildung zu Fachkräften entwickelt werden könnten."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5779586
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/sz/thra/sanna
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.