Einzelhandel:Initiative will Altstadtimage polieren

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Gastronomen und Händler in der Dachauer Altstadt schließen sich zusammen (von links): Nadine Diepold, Alex Schmid, Maria Auer, Ralf Weimer, Jennifer Stolle, Andreas Friedlein und Annika Hauß. (Foto: Dachau handelt)

Unter dem Motto "Die Altstadt lebt!" schließen sich sieben junge Gastronomen und Einzelhändler zusammen. Sie wollen zeigen: Es ist nicht alles schlecht in der Dachauer Innenstadt.

Von Morris Zalesjak, Dachau

Die Sorgen um die Dachauer Altstadt sind groß: Geschäfte schließen und stehen anschließend monate- oder sogar jahrelang leer. Bis Ende Februar schließt etwa der Zieglerbräu, das Kaufhaus Rübsamen steht vor dem Aus und der JuCo-Concept-Store in der Konrad-Adenauer-Straße hat sein Aus bereits für Ende April angekündigt. Doch der Betreiber der Roxibar in der Altstadt, Alex Schmid, sagt: "Es ist nicht so dramatisch." Es gäbe auch Einzelhändler und Gastronomen, denen es in der Altstadt wirtschaftlich sehr gut gehe, sagt Schmid. Deshalb hat sich eine Gruppe junger Gastronomen und Händler aus Altstadt zusammengeschlossen: Unter dem Motto "Die Altstadt lebt!". Sie möchten kreative Lösungen finden und sich gegen das angeblich schlechte Image der Altstadt verteidigen.

Neben Alex Schmid haben sich auch Maria Auer, vom Haushaltswarengeschäft Auer, Andreas Friedlein vom Café Zaunkönig, Annika Hauß und Jennifer Stolle vom Café Samstagskinder sowie Nadine Diepold und Lina Homann von dem Secondhandladen "Nju Nju" der Initiative angeschlossen. Der Gewerbeverein "Dachau handelt" unterstützt die Aktion, wie der zweite Vorsitzende Ralf Weimer sagt.

Roxibar-Betreiber will gesunden Optimismus verbreiten

Die Gastronomen und Händler aus der Altstadt wollen "gemeinsam positive Akzente setzen" und "gegen Schlechtgerede und Schwarzmalerei kämpfen", erklären sie. Secondhandladen-Betreiberin Lina Homann sagt: "Letztendlich geht es doch nicht um fehlende Parkplätze, hohe bürokratische Auflagen oder sonstige Hürden, sondern um Mut." Alex Schmid von der Roxibar fügt hinzu: "Mein Glas ist immer halb voll." Er will gesunden Optimismus verbreiten und mit der Initiative auch andere Einzelhändler und Gastronomen aus dem Altstadt-Umfeld ansprechen. Man habe bereits erste Ideen, um die Geschäftslage in der Altstadt zu verbessern, wolle aber noch nicht darüber sprechen, sagt Schmid.

Als positives Beispiel für die Geschäftslage in der Altstadt wird in der Pressemitteilung Maria Auer, die Betreiberin und Eigentümerin des gleichnamigen Haushaltswarengeschäfts in der Augsburger Straße, erwähnt. Auer betreibt ihr Geschäft in der fünften Generation und sei "langfristig vom Potenzial des Geschäfts in der Altstadt überzeugt", wie sie sagt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Auers Geschäftsimmobilie ihrer Familie gehört, was ein Vorteil gegenüber ihren Einzelhandelskollegen in der Dachauer Altstadt sein dürfte.

In vier Wochen will die Initiative erste Ideen und Konzepte öffentlich vorstellen

Man darf gespannt sein, welche Konzepte die Händler und Gastronomen in Zukunft vorschlagen werden. Sie sind schließlich nicht die ersten und einzigen, die die Lage der Altstadt verbessern wollen. Der Wirtschaftsförderer der Stadt Dachau, Alexander Broschell, sagte in einem Interview mit der SZ, dass die Stadt Dachau externe Einzelhandelsspezialisten beauftragen wird, um sich über die Zukunft der Altstadt Gedanken zu machen. Man wolle außerdem das Gespräch mit relevanten Akteuren suchen. Broschell wird also in Zukunft auch mit Alex Schmid und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ins Gespräch kommen müssen. Broschell attestiert dem Einzelhandel allgemein eine schwierige Phase. Er appellierte deshalb an Dachauerinnen und Dachauer ihr persönliches Konsumverhalten zu hinterfragen, weniger im Internet zu bestellen und mehr vor Ort zu kaufen.

In ungefähr vier Wochen will die Initiative, deren Gründer sich in ihrer Mitteilung als die "jungen Wilden aus der Altstadt" bezeichnen, erste Ideen und Konzepte öffentlich vorstellen, heißt es vom zweiten Vorsitzenden von Dachau handelt, Ralf Weimer. Weitere interessierte Mitstreiter können sich bei den Beteiligten melden, um Teil der Gruppe zu werden. Alex Schmid meint, dass man in Zukunft mit der Stadt neue Ideen für die Altstadt ausarbeiten möchte. "Wir müssen alle mit ins Boot holen", sagt der 35-Jährige optimistisch. Potenzielle Nachfolger für leerstehende Geschäfte sollen schließlich sehen, dass nicht alles schlecht ist, sagt er.

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