Dachau:Altes Seifenkisterl löst Bombenalarm aus

Erneut narrt ein mysteriös aussehender Gegenstand in der Amper die Sprengstoffexperten.

Walter Gierlich

Niedrigwasser bringt so manches an den Tag: Weil der Dachauer Mühlbach wegen des Baus einer Fischtreppe am Wehr nahe dem Familienbad nur wenig Wasser führt, nutzte der Fischereiverein die Gelegenheit, das Bachbett zu säubern. Beim Tauchgang in einer Gumpe kurz vor der Erich-Ollenhauer-Straße bemerkte ein Taucher gegen 9 Uhr morgens einen röhrenförmigen Körper, der von Schlamm und Dreck teilweise bedeckt war und aussah wie eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Fischer benachrichtigten die Polizei, und die löste Großalarm aus.

bombe mühlbach

Die vermeintliche Bombe entpuppte sich als Seifenkisterl.

(Foto: polizei)

Weil es nicht möglich war, den Wasserzulauf komplett abzusperren, wurden nach Absprache mit der Stadt Dachau Taucher der Bereitschaftspolizei sowie Spezialtaucher des Bayerischen Landeskriminalamtes an die Fundstelle beordert. Doch selbst diesen erfahrenen Profis gelang es bei mehreren Tauchgängen nicht, den mysteriösen Gegenstand eindeutig zu identifizieren. So blieb nur die Möglichkeit, das Wasser aus der Gumpe zu entfernen, um eine eindeutige Identifizierung zu ermöglichen.

Am späteren Mittwochvormittag war es dann so weit. In einer gemeinsamen Großaktion von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) gelang es, den Mühlbach aufzustauen und das anlaufende Wasser mit Großpumpen um den Fundort der "Bombe" herumzupumpen. Zugleich wurde auch das Wasser aus der Gumpe gepumpt.

Mittlerweile waren Fachleute des Sprengkommandos eingetroffen. Nach umfangreichen Grabungen im Schlamm des Bachbetts konnte der mysteriöse Gegenstand endlich geborgen werden. Zum Vorschein kam kein Explosivkörper, sondern ein altes Seifenkisterl, das kopfüber im Schlamm steckte und verblüffende Ähnlichkeit mit einer Bombe hatte. Bei allen Beteiligten an dem Großeinsatz - Polizei, THW Dachau, Feuerwehr Dachau, Stadt Dachau und Spezialisten des Landeskriminalamtes sowie des Sprengkommandos - machte sich Erleichterung breit.

Erst vor zwei Wochen hatte es an der Amper in Hebertshausen Bombenalarm gegeben. Dort war ein Kajak Auslöser der Aufregung gewesen.

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