Dachau:Aktenzeichen H5N8 ungelöst: Die tote Ente ist weg

Ein Raubtier war offenbar schneller als die Veterinäre. Der erste Verdachtsfall der Vogelgrippe im Landkreis lässt sich nun nicht mehr klären.

Der erste Verdachtsfall von Vogelgrippe im Landkreis wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Am Montag hatte ein Spaziergänger den Fund eines verendeten Wildvogels gemeldet. Das tote Tier sollte geborgen und zu einem Schnelltest ins Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim gebracht werden, doch als die Mitarbeiter des Veterinäramts den beschriebenen Fundort aufsuchten, war der Kadaver nach Angaben von Landratsamtssprecher Wolfgang Reichelt verschwunden, nur noch einige Federn seien gefunden worden.

"Offenbar war die Natur schneller", sagt Reichelt. Er vermutet, dass ein Raubtier oder Aasfresser den Mitarbeitern des Veterinäramts zuvorkam. Der Spaziergänger hatte den Fund des toten Vogels telefonisch gemeldet. Nach Reichelts Informationen soll es sich um eine Wildente im südlichen Landkreis gehandelt haben.

Die Vogelgrippe grassiert in Bayern bereits am Bodensee und Ammersee. Bei acht bisher nachgewiesenen Fällen handelt es sich nach Angaben des LGL um die hochansteckende Variante vom Typ H5N8. Die Behörden baten die Bürger, tote Tiere umgehend beim Veterinäramt zu melden und die Kadaver nicht zu berühren. Zudem sollten Haustiere in Ufernähe möglichst nicht frei herumlaufen. Der Erreger gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine Bedrohung für Hausgeflügel.

© SZ vom 16.11.2016 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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