Literatur:Im Osten Dachaus nichts Neues

Lesezeit: 5 Min.

Florian Göttler hat mit dem zweiten Teil von „Dachau 1933 – 1945“ sein sechstes Buch veröffentlicht. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Florian Göttler erstellt in seiner Romantrilogie „Dachau 1933 – 1945“ das Psychogramm von Kleinstadtbewohnern in der Zeit des Nationalsozialismus. Jetzt ist der zweite Teil erschienen. Er handelt davon, wie Menschen die Verbrechen im KZ vor ihrer eigenen Haustür ausblenden.

Rezension von Thomas Radlmaier, Dachau

Am 7. Januar 1939 erscheint im Amper-Boten ein Artikel mit der Überschrift „Der Kettenhund“. Es ist ein Appell an die Dachauer, ihre Haustiere besser zu behandeln. Es sei „sinnlose Tierquälerei“, einen Hund anzuketten, heißt es darin. Der Kettenhund leide im Sommer an Durst, weil sich das Wasser in seinem Napf zu schnell erwärme. Und er leide im Winter, weil das Wasser im Geschirr gefriere. „Dass man einem Hund, der im Freien weilen muss, an kalten Tagen ein warmes Fressen vorstellen soll, sollte man gar nicht mehr erörtern brauchen.“

Zur SZ-Startseite

SZ PlusGefangen im KZ Dachau
:"Warum bin ich verhaftet worden? Warum?"

Am 22. März 1933 verschleppt das NS-Regime die ersten politischen Gegner in das noch chaotische Konzentrationslager Dachau. Häftling Nummer 1, Claus Bastian, fragte sich zeitlebens, weshalb er ins Lager musste.

Von Thomas Radlmaier

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: