CSU kritisiert Pläne als zu teuer:Inklusiver Spielplatz

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Die CSU kritisiert die Pläne für den Spielplatz, der auch für Kinder im Rollstuhl zugänglich sein soll, als zu teuer. (Foto: Niels P. Joergensen)

Die Grünanlage am JUZ Dachau Ost wird neu gestaltet

Petra Schafflik, Dachau

Die öffentliche Grünanlage beim Jugendzentrum in Dachau Ost ist wenig attraktiv, seit 30 Jahren wurden Spielflächen und Ruhezonen nicht mehr saniert. Damit aus der großzügigen Freifläche im dicht besiedelten Stadtteil wieder ein anziehender Treffpunkt wird, sollen nun Geräte erneuert, versiegelte Flächen zurückgebaut und Sitzbereiche geschaffen werden. Angebote für Kinder jeden Alters sind vorgesehen und erstmals sollen auch Spielmöglichkeiten entstehen für Kinder mit körperlichen Einschränkungen. Im Sinne der Inklusion, sagt Stadtgärtner Stefan Tischer, wird die geplante Sandbaustelle über eine Rampe barrierefrei zu erreichen sein, auch ein Sandsiebtisch ist für Kinder im Rollstuhl zugänglich. Nicht alles wird erneuert, vorhandene Elemente, die noch brauchbar sind, werden ins neue Konzept integriert.

"Eine wirklich schöne Planung, die Angebot für verschiedene Altersgruppen schafft und die hügelige Landschaft erhält", lobt Stadträtin Ingrid Sedlbauer (ÜB) als Referentin für Bäder, Bolz- und Spielplätze das Konzept in der Sitzung des Familien- und Sozialausschusses. Jugendreferentin Luise Krispenz (Grüne) hält den Entwurf für "sinnvoll und gut durchdacht". Doch nicht alle Fraktionen sehen das so. Obwohl der Entwurf mit kalkulierten Kosten von 201 700 Euro deutlich unter der Summe von 270 000 Euro liegt, die der Stadtrat für das Projekt eingeplant hat, moniert die CSU-Fraktion die Kosten. Stadträtin Silvia Kalina (CSU) bezeichnet die Summe als "gigantisch" und fragt: "Muss es immer das Teuerste vom Teuersten sein?"

Eine Bemerkung, die Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) an die Grenzen seiner Geduld bringt. Nicht zum ersten Mal kritisiert die CSU fertige Planungen für Spiel- und Erholungsflächen als zu teuer und möchte sie überarbeitet sehen. "So geht das nicht, wir müssen effektiver arbeiten", sagt der OB. Bei den Haushaltsberatungen wird das Budget für jedes Vorhaben festgelegt. "Der Stadtrat gibt den Kostenrahmen vor, die Verwaltung plant." Wenn nachträglich immer Kritik an den zuvor festgelegten Kosten komme, sollte der Stadtrat die gewünschte Ausstattung festlegen. "Wir brauchen einen Rahmen!"

Spielplatzreferentin Seldbauer verteidigte die vorgelegten Entwürfe als sehr durchdacht. "Diese Qualität ist wichtig." Schließlich lenkte die CSU ein, forderte aber eine detaillierte Kostenaufstellung aller vorgesehenen Spielgeräte.

© SZ vom 17.07.2017 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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