Süddeutsche Zeitung

Landkreis Dachau:Landkreis Dachau hat erneut bayernweit die höchste Inzidenz

Das Infektionsgeschehen bezeichnet das Gesundheitsamt weiter als diffus. Vor allem Kinder und Jugendliche stecken sich an. 14 Schulklassen sind komplett in Quarantäne.

Erneut hat der Landkreis Dachau am Dienstag einen Negativ-Rekord aufgestellt: Die Inzidenz von 1790,3 ist die höchste in ganz Bayern. Auch in den kommenden Tagen ist laut einer Pressemitteilung des Dachauer Landratsamts mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Deutschlandweit (894,3) und in ganz Bayern (984,1) steigt die Inzidenz ebenfalls deutlich, wenn auch nicht so stark wie in der Region München. Die Lage sei weiterhin kritisch, so die Behörde.

In der vergangenen Woche wurden dem Gesundheitsamt Dachau insgesamt 2518 Neuinfektionen gemeldet. Wie auch in der Woche zuvor hat sich die Zahl der Fälle damit im Vergleich zur Vorwoche erneut verdoppelt. Besonders hoch sind die Inzidenzen bei Kindern und jungen Erwachsenen. Omikron ist die vorherrschende Virusvariante im Landkreis. Eine Differenzierung der Inzidenz nach Impfstatus ist aufgrund der hohen Fallzahlen aktuell nicht möglich, da dies manuell erfasst werden muss.

Insgesamt handelt es sich weiterhin um ein diffuses, stark ansteigendes Infektionsgeschehen. Da noch nicht alle infizierten Personen kontaktiert werden konnten, kann das Gesundheitsamt aktuell keine Aussage über die Ansteckungssorte machen. Ein spezifischer Hotspot sei im Landkreis Dachau weiterhin nicht erkennbar, heißt es seitens des Landratsamts.

Die Zahl der Corona-Patienten im Helios Amper-Klinikum Dachau ist weiterhin hoch

Auffällig ist allerdings, dass vor allem bei den regelmäßigen Schul- und Kitatestungen viele Infektionen festgestellt werden: Aktuell sind demnach 161 Schüler in 122 Klassen in 31 Schulen betroffen - aufgrund eines vermehrten Aufkommens befinden sich 14 Klassen im Landkreis komplett in Quarantäne. In den Kindertagesstätten sind zudem 91 Gruppen in 73 Einrichtungen betroffen.

Die Zahl der Corona-Patienten im Helios Amper-Klinikum Dachau ist weiterhin hoch, aber noch stabil. Die Auswirkungen der Omikron-Welle werden von den Experten erst mit zwei- bis dreiwöchigem Verzug im Krankenhaus erwartet. Aktuell werden 14 Patienten im Alter von 37 bis 96 Jahren mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion auf der Normalstation behandelt, fünf haben keinen Impfschutz. Vier Corona-Patienten sind - meist mit dem Impfstoff des Herstellers Biontech - geimpft, die zweite Impfung liegt jedoch in allen Fällen über sechs Monate zurück. Vier Patienten sind bereits geboostert, haben aber Vorerkrankungen. In einem Fall ist der Impfstatus aufgrund der Sprachbarriere nicht bekannt. Weitere vier Patienten im Alter von 41 bis 67 Jahren müssen aktuell intensivmedizinisch betreut werden. Drei dieser Patienten haben keinen Impfschutz. Ein Patient ist mit nur einer Dosis von dem Hersteller Johnson und Johnson geimpft.

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag tagte am Dienstag auch das Bayerische Kabinett. Das Landratsamt erwartet, dass die dort besprochenen Änderungen im Laufe der Woche umgesetzt werden. Diskutiert wird aktuell etwa die Priorisierung bei den PCR-Testungen.

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