Coronavirus im Landkreis Dachau:Erneut vier Menschen am Coronavirus erkrankt

Das Landratsamt richtet am Mittwoch eine Teststation ein. Insgesamt gibt es nun 18 Infizierte und 210 Kontaktpersonen

Von Julia Putzger, Dachau

Am Montag sind im Landkreis erneut vier Bürger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zwei kommen aus Karlsfeld, einer aus der Stadt Dachau, einer aus Altomünster. Es handelt sich um Kontaktpersonen von bereits bestätigten Fällen sowie einen Rückkehrer aus einem Risikogebiet. Insgesamt gibt es im Landkreis nun 18 Infizierte sowie 210 direkte Kontaktpersonen, die in häuslicher Quarantäne sind. Am kommenden Mittwoch wird am Volksfestplatz in Markt Indersdorf eine zentrale Coronavirus-Teststation eingerichtet, wie das Landratsamt Dachau mitteilte.

Diese soll niedergelassene Ärzte sowie den Bereitschaftsdienst entlasten. Ein Test ist dort möglich, ohne das Auto zu verlassen - allerdings nur, wenn vorab telefonisch mit dem Hausarzt gesprochen wurde und dieser die Notwendigkeit eines Test feststellte. Dann erhalten Betroffene einen Code sowie ein Zeitfenster für den Test. Das öffentliche Leben im Landkreis Dachau wird indes weiter heruntergefahren. Alle Veranstaltungen und Versammlungen sind untersagt. Auch das Dachauer Rathaus schließt bis vorerst Ende März, für wichtige Erledigungen können Termine vereinbart werden. Ebenfalls geschlossen sind die Volkshochschule Dachau, die Gemäldegalerie, die Neue Galerie, das Bezirksmuseum und die Stadtbücherei samt Außenstellen. Die Deponie in Jedenhofen ist geschlossen. In der Zulassungsstelle Dachau werden Vorgänge von Mittwoch an nur noch bearbeitet, wenn zuvor online ein Termin vereinbart wurde.

Am Montag hatten erstmals alle Schulen in Bayern geschlossen. Die Schüler sollten online auf Lerninhalte zugreifen. "Aufbereitet ist vieles recht gut, der Ansturm auf die zur Verfügung stehenden Plattformen führt jetzt allerdings erst einmal zu Zusammenbrüchen der Seiten", sagt die Leiterin des Dachauer Schulamts, Claudia Bauer. Trotzdem hätten die Lehrkräfte die Schüler vorbereitet und mit ausreichend Material versorgt.

Für alle Kinder, die von berufstätigen Eltern nicht betreut werden können, müssen die Schulen und Kitas eine Notbetreuung anbieten. Das Schulamt versuchte, sich am Montag einen Überblick zu verschaffen. Es geht um Kinder von Eltern, die in der sogenannten kritischen Infrastruktur, also etwa im medizinischen Bereich, als Rettungskräfte oder in der Lebensmittelversorgung tätig sind. Das Schulamt versuchte sich am Montag noch einen Überblick zu verschaffen. Claudia Bauer sprach von zehn bis 15 Grund- und Mittelschülern im Landkreis, die dieses Angebot in Anspruch nehmen müssten. Diese würden von Lehrkräften in Kleinstgruppen betreut.

Da das Coronavirus für ältere Menschen eine besondere Gefahr darstellt, warnte unter anderem Pfarrer Björn Mensing: "Sorgen Sie bitte alle dafür, dass keine Person über 70 Jahre mehr selbst einkaufen gehen muss." Vorbildlich organisierte sich diesbezüglich die Gemeinde Hebertshausen: Senioren können unter der Nummer 08131- 29 286 286 eine Bestellung dringend benötigter Artikel abgeben. Die Nachbarschaftshilfe Hebertshausen koordiniert dann die Lieferung, die kontaktlos funktionieren soll. Die Hebertshausener sind begeistert von dieser Möglichkeit: "Wir kommen mit den Anrufen kaum hinterher", sagt Petra Ringleb von der Initiative. In drei Stunden hätten sich am Montagvormittag bereits 23 Freiwillige gemeldet. Von den Senioren, die über das Angebot per Postwurf informiert wurden, gab es indes noch keine Reaktion.

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