Süddeutsche Zeitung

Coronavirus:Dachauer Tafel richtet Notbetrieb ein

Spontane Spenden ermöglichen Lebensmittelausgabe

Vergangene Woche musste die Dachauer Tafel ihre Lebensmittelausgabe für Bedürftige schließen. Wegen der Hamsterkäufe in den Supermärkten war kurzfristig die Ware ausgegangen, auch sollten die älteren Ehrenamtlichen wie Kunden vor einer Corona-Ansteckung geschützt werden. Aber jetzt müssen Menschen mit geringem Einkommen doch nicht für längere Zeit auf Hilfe verzichten. Schon ab kommender Woche richtet die Tafel einen Notbetrieb ein. Und bereits in diesen Tagen konnten einige Lebensmittel verteilt werden. Örtliche Erzeuger haben spontan über das Netzwerk "Dahoam in Dachau" frische Produkte gespendet. So brachte der Feldgedinger Landwirt Peter Gradl Säcke mit Kartoffeln in der Brunngartenstraße vorbei, der Karlsfelder Gärtner Georg lieferte Steigen mit Karotten, Tomaten und Gurken. "In der Krise darf man gerade die Bedürftigen nicht vergessen", so die Spender. Auch Dachauer Geschäfte wie AEZ-Einkaufszentrum und Café Zaunkönig haben Unterstützung angeboten und erste Waren geliefert. Bei der Verteilung erhielten Tafel-Leiterin Edda Drittenpreis und ihr Team Hilfe von der Corona-Hilfe Dachau. "Damit wir unsere Tafelkunden weiterhin wenigstens mit ein paar Lebensmitteln unterstützen können, richten wir jetzt einen Notbetrieb ein", kündigt der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer Hans Ramsteiner an. Einige jüngere Dachauer hätten sich schon angeboten, bei der Ausgabe zu helfen. Um die Beschaffung von frischen Lebensmitteln und auch Konserven kümmert sich Tafel-Leiterin Drittenpreis. Um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten, werden fertig gepackte Taschen ausgegeben.

Tafelkunden mit Berechtigungskarte können sich von Montag, 30. März, bis Mittwoch 1. April, jeweils von 12 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 08131/6149136 anmelden. Alle erhalten dann einen genauen Termin, wann sie ihre Lebensmittel abholen können. Freiwillige können sich melden unter essen@dachauer-tafel.de.

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Quelle:
SZ vom 26.03.2020 / pes
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