Süddeutsche Zeitung

Corona im Landkreis:Weiter steigende Infektionszahlen

40 Menschen aktuell mit dem Coronavirus angesteckt

40 Landkreisbewohner haben sich bis Samstag (Stand: 23.55 Uhr) aktuell mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte das Landratsamt Dachau am Sonntag mit. Insgesamt waren 1240 Corona-Fälle im Landkreis Dachau gemeldet, 1164 davon gelten bereits als genesen. 36 Menschen sind in Zusammenhang mit der Covid 19-Erkrankung gestorben. Zudem befinden sich derzeit 357 Kontaktpersonen der in häuslicher Quarantäne. "Der 7-Tage-Inzidenzwert für den Landkreis Dachau liegt bei 16,90", heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes. In den, in den vergangenen beiden Wochen betroffenen Schulen, Kindertageseinrichtungen und Horten in Dachau, Bergkirchen und Röhrmoos, kam es laut Pressemitteilung nach allen bislang vorliegenden Testergebnissen nur zu einer weiteren Ansteckung. Die beiden Neuinfektionen am Samstag stammten nicht aus dem Umfeld der betroffenen Einrichtungen.

Im Zusammenhang mit dem in der vergangenen Woche gemeldeten Coronafall an der Grundschule Dachau Süd sowie dem Caritas Kindergarten in Dachau Süd und der Mittagsbetreuung beim ASV sei es zu Irritationen sowie vielen Rückfragen der Eltern gekommen, deren Kinder in Quarantäne mussten. Das Landratsamt weist deshalb darauf hin, dass sich in der gegenwärtig dynamischen Entwicklung der Pandemie staatliche Vorgaben und deren Umsetzung auch in kürzerer Zeit ändern könnten. So habe das bayerische Gesundheitsministerium dem Dachauer Gesundheitsamt innerhalb von vier Tagen, vom 18. bis 22. September, veränderte oder konkretisierte Anweisungen zur Dauer der Quarantäne übermittelt, die entsprechend umgesetzt werden mussten.

Offenbar kam es auch zu unterschiedlichen Anordnungen durch das Gesundheitsamt. Eine interne Kontrolle ergab, "dass bei einzelnen Kindern tatsächlich inkorrekte Daten im Erfassungssystem hinterlegt waren. Dies führte zu Abweichungen des Quarantänezeitraums um einen Tag. Die Quarantänezeiten wurden zwischenzeitlich korrigiert und die Betroffenen schriftlich informiert". "Wir sind uns bewusst, dass eine häusliche Quarantäne eine große Belastung für Kinder und Eltern darstellt, und Sie können sich sicher sein, dass wir keine leichtfertigen Entscheidungen treffen", so die Leiterin des Dachauer Gesundheitsamtes, Monika Baumgartner-Schneider. "Wir bitte aber auch um Verständnis, dass wir die aufgrund der fachlichen Empfehlungen erlassenen Vorgaben und Richtlinien konsequent umsetzen müssen."

Landrat Stefan Löwl (CSU) bittet in diesem Zusammenhang um "einen höflichen und respektvollen Umgang". "Weder die positiv getesteten Personen, noch die im Gesundheitsamt oder dem CTT arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts können etwas für die Infektionen und die geltenden Regelungen. Und auch wenn ich größtes Verständnis für die Probleme im Falle einer Quarantäneanordnung für Eltern von Grundschülern habe, waren einige Reaktionen in den letzten Tagen bis hin zu persönlichen Vorwürfen gegenüber meinen Mitarbeitern mitunter nicht akzeptabel."

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SZ vom 28.09.2020 / SZ
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