Caritas Dachau:40 Jahre Frühförderstelle der Caritas

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"Es geht um jedes einzelne Kind": Irene Berner leitet die Frühförderstelle der Caritas. (Foto: Toni Heigl)

Die Frühförderstelle der Caritas begleitet seit 40 Jahren die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern

Von Petra Schafflik, Dachau

Hinter dem Rednerpult reihen sich Bobbycar, Handpuppen, Spielfiguren auf. Die Dekoration hat Irene Berner gezielt ausgewählt für die Feier zum 40-jährigen Bestehen der Caritas-Frühförderstelle, die sie selbst seit vielen Jahren leitet. Denn Gesellschaft, Lebensumstände von Familien und pädagogische Ansätze mögen sich verändert haben über die Zeit. "Aber es ging doch immer um Eltern, um Kinder und deren Entwicklung", betonte Berner bei der Feierstunde, zu der Gäste aus Politik, Verwaltung und von den pädagogischen Kooperationspartnern gekommen waren. Um die 4000 Mädchen und Buben mit ihren Eltern hat die Frühförderstelle seit ihrer Gründung 1979 betreut, begleitet und unterstützt in deren körperlicher, geistiger, sprachlicher und sozialer Entwicklung. Mit dem mobilen Dienst der Fachstelle, der in den Kitas im Landkreis wirkt, sind es tatsächlich noch viel mehr Familien, die von der Kompetenz der Frühförderstelle profitiert haben. Doch letztlich ist die Zahl gar nicht wesentlich, so Berner. "Es geht immer um jedes einzelne Kind." Umso mehr freut sich die Leiterin, dass die Einrichtung im Jubiläumsjahr nun in großzügige Räume umziehen konnte.

Wenn junge Eltern sich Sorgen machen über die Entwicklung ihres Kindes, wenn ein neues Familienmitglied schon mit einem Handicap auf die Welt kommt, dann finden Familien in der Frühförderstelle eine Anlaufstelle, in der Experten unterschiedlichster Fachrichtungen unter einem Dach arbeiten. Immer mit dem Ziel, Stolpersteine und Barrieren wegzuräumen, Potenziale zu finden, "eigentlich ist Frühförderung Talentsuche", so Leiterin Berner. Ressourcen der Kinder zu erkennen und zu fördern, "das war immer der Leitgedanke unserer Fachkräfte", betonte bei der Feierstunde auch Caritas-Vorstand Thomas Schwarz. Damit eröffne Frühförderung den Kindern Chancen und gestalte Teilhabe. Eine Starthilfe, die offenbar immer stärker nachgefragt wird. Waren bei der Gründung der Einrichtung gerade einmal drei Teilzeitkräfte tätig, arbeiten heute 21 Heilpädagogen, Psychologinnen, Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten, Pädagogen und Ärzte im interdisziplinären Team zusammen, betreuen im Jahr etwa 300 Kinder. Dabei sei es wichtig, so Caritas-Vorstand Schwarz, "dass es eine unkomplizierte und niederschwellige Anlaufstelle bleibt".

Die große Bedeutung der Einrichtung, die Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt betreut, betonten bei der Jubiläumsfeier auch Vertreter der Politik. Frühförderung sei wichtig, für einen guten Start ins Leben, erklärte der CSU-Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath. Und als stellvertretende Landrätin lobte Marianne Klaffki (SPD), dass neben Eltern auch das gesamte soziale Umfeld der Kinder "mit ins Boot" geholt werde. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) nannte die Unterstützung "unabdingbar, damit junge Eltern ihre Aufgabe gut meistern können."

Die Feier im Pfarrheim Heilig Kreuz, wo die Frühförderstelle in den vergangenen 25 Jahren ihren Standort hatte, war auch so etwas wie eine Abschiedsfeier. Denn im Jubiläumsjahr ist das wichtige Anlaufzentrum für Familien aus dem gesamten Landkreis umgezogen. An der neuen Adresse in der Newtonstraße 3 gibt es nicht nur mehr Platz, helle, kindgerechte Räume, Parkmöglichkeiten vor dem Haus und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Vielmehr finden Familien dort das bisher auch auf Außenstellen im Landkreis verteilte Angebot nun kompakt unter einem Dach.

© SZ vom 30.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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