Bürgermeisterfrage noch ungeklärt:Stichwahl ohne grüne Empfehlung

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Die Ökopartei überlässt die Entscheidung für Fath oder Fuchs ihren Wählern

Von Petra Schafflik, Petershausen

In Petershausen muss Bürgermeister Marcel Fath (FW) sein Amt in einer Stichwahl gegen Herausforderer Günter Fuchs (CSU) verteidigen. Für diesen zweiten Urnengang am 29. März, der wegen der Corona-Krise ausschließlich als Briefwahl stattfindet, werden die Grünen keine Empfehlung aussprechen. Darüber informiert Grünen-Sprecher Jörg Wunsch jetzt in einer Pressemitteilung. "Fuchs oder Fath? Wir Grünen denken, dass jede unserer Wählerinnen und jeder Wähler individuelle inhaltliche Präferenzen hat und daher eine für ihn oder sie stimmige Entscheidung treffen wird." Die Grünen, die in Petershausen erstmals bei einer Kommunalwahl angetreten sind, errangen sofort etwa 16 Prozent der Wählerstimmen und werden mit drei Sitzen im künftigen Gemeinderat vertreten sein. Schon im ersten Wahlgang hatte die Umweltpartei keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten nominiert, aber auch keinen der fünf Bewerber unterstützt. Auch jetzt wollen sich die Grünen nicht festlegen, schreibt Wunsch. Denn grundsätzlich habe man beide Kandidaten "als engagiert und freundlich kennen lernen dürfen", und könne sich eine Zusammenarbeit auf menschlicher Ebene "mit beiden gut vorstellen". Und inhaltlich deckten sich die Ziele mit keinem der Bewerber vollständig. Mit Günter Fuchs (CSU) verbinde das Ziel, ein Bürgerhaus zu schaffen und die dezentrale Versorgung mit Kindergärten. "Auch sein Eintreten für eine Begrenzung der kommunalen Verschuldung begrüßen wir." Mit dem amtierenden Bürgermeister Fath stimmten die Grünen überein, was die Planungen für die Rosensiedlung angeht, begrüßen zudem sein Engagement für die Fair-Trade-Gemeinde Petershausen und das kurz vor der Wahl präsentierte Konzept einer "Klimaschutzgemeinde". Sollte Fath als Amtschef bestätigt werden, wollen die Grünen dafür sorgen, "dass dieses Konzept mit Leben gefüllt wird und nicht Worthülse bleibt". Dazu zählt aus Sicht der Grünen "als zentraler Baustein der Energiewende der Bau einer Windkraftanlage auf dem Gemeindegebiet". Ein Vorhaben, das Fuchs immer abgelehnt habe. So haben sich Grünen-Vorstand und gewählte Gemeinderatsmitglieder nicht auf eine Wahlempfehlung festgelegt.

Noch nicht entschieden hat sich offenbar die SPD, deren Bürgermeisterkandidat Bernhard Franke im ersten Wahlgang gescheitert ist. Doch es sei nicht ausgeschlossen, das hat SPD-Vorsitzende Hildegard Schöpe-Stein schon am Tag nach der Wahl erklärt, "dass sich die SPD nicht positioniert"

© SZ vom 21.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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