Karlsfeld:Bürgerhaus weiter ohne Wirt

Karlsfeld: Bis Ende des Jahres will die Gemeinde Karlsfeld einen Pächter für das Bürgerhaus finden.

Bis Ende des Jahres will die Gemeinde Karlsfeld einen Pächter für das Bürgerhaus finden.

(Foto: Toni Heigl)

Die Gemeinde sucht nach zwei Monaten noch immer nach einem neuen Pächter für die "Steirer Stub'n". Einige Bewerber gibt es schon, doch die Entscheidung ist nicht so einfach.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Viele Restaurants oder gar Gastronomietempel gibt es in Karlsfeld ohnehin nicht. Mitte Juni hat auch noch die "Steirer Stub'n" im Karlsfelder Bürgerhaus geschlossen. Gründe dafür waren unter anderem gesundheitliche Probleme des ehemaligen Wirts und die Herausforderung, Personal zu finden. Denn während der Pandemie hatten sich einige Angestellte umorientiert. Aktuell sucht die Gemeinde Karlsfeld nach einem Nachfolge-Pächter, die Bewerbungsfrist ist Mitte August abgelaufen.

"Die Buchungen für das Bürgerhaus gehen natürlich gerade zurück"

Seit rund zwei Monaten wird die Gaststube im Bürgerhaus nicht mehr bewirtet. Wer den dortigen Festsaal oder Tagungsräume mieten wolle, müsse selbst für das Catering sorgen, erklärt Marco Mühlenhoff, der sich im Karlsfelder Rathaus um das Gebäudemanagement kümmert. "Die Buchungen für das Bürgerhaus gehen natürlich gerade zurück", sagt er. Denn: "Wer eine Hochzeit feiern möchte, ist natürlich froh, wenn ein Wirt vor Ort ist, und man sich nicht selbst um das Catering kümmern muss." Ein weiteres finanzielles Problem: Der Gemeinde fehlen aktuell die Pachteinnahmen für das Bürgerhaus, das in den kommenden Jahren generalsaniert werden muss.

Verpachtet wird es mit Gaststätte und Räumen im Kellergeschoss, einer Kegelbahn, Biergarten, großem Festsaal und Foyer sowie zwei Konferenzräumen und einer Pächterwohnung. Einige Bewerbungen seien schon eingegangen, nun würden sie gesichtet, dann stellten sich die Kandidaten vor, und schließlich entscheide sich der Hauptausschuss für einen Pächter, sagt Mühlenhoff.

Kriterien seien unter anderem, dass der Wirt mit "gutbürgerlicher Küche" überzeugen könne, am liebsten wieder mit deutsch-österreichischen Gerichten wie sein Vorgänger, so Mühlenhoff. Zudem zählen die Erfahrungen der Bewerber: "Man kann ja nicht erst eine Pommesbude betreiben und dann auf einmal einen Festsaal mit 600 Gästen bewirten." Nun hoffe die Gemeinde, dass sich bis Ende des Jahres ein neuer Wirt findet: "Damit er noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen kann", so Mühlenhoff.

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