Das ganz große Besteck

Das Feuer ist im oberen Stockwerk der denkmalgeschützten Papierhalle ausgebrochen.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Draußen vor dem historischen Fabrikgebäude der ehemaligen MD-Papierfabrik an der gesperrten Ludwig-Thoma-Straße, sieht es aus wie ein ganz normaler Einsatz. Aus den hohen Fenstern im Obergeschoss des Gebäudes wehen Rauchfetzen, die Aluminium-Fensterrahmen sind von der Hitze verformt, die großen Glasscheiben geborsten, ihre grünlichen Scherben bedecken die Fahrbahn. An einer Drehleiter bemühen sich Karlsfelder Feuerwehrleute, ihre Schläuche auf der Leiter zu montieren.

Auf dem Werksgelände selbst aber bietet sich das Bild einer echten Großlage. Gleich nach dem Werkstor stehen Feuerwehrfahrzeuge in Bereitschaft, fünfzig Meter weiter haben sich die die Rettungswagen von BRK und Malteser-Hilfsdienst stationiert. Entlang des Mühlbaches liegen lange Schlauchleitungen, die Wasserversorgung ist bei diesem Einsatz jedenfalls kein Problem, der Bach fliesst ja mitten durch das Gelände.

Neben einer ehemaligen Lagerhalle sind die Leitstellenfahrzeuge von Feuerwehr und Katastrophenschutz postiert, drumherum herrscht rege Aktivität.

Löschwasser kommt aus dem Mühlbach, der das Gelände quert.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) informiert sich am Brandort und Landrat Stefan Löwl (CSU) hat sofort sein Blaulicht aufs Autodach gepackt und steht jetzt in einer gelben Warnweste mit der Aufschrift "Landrat" in schwarzen Großbuchstaben auf dem Rücken am Lagezentrum. Auch der Vertreter der Eigentümer Herbert R. Ullmann ist gemeinsam mit seinem Sohn hier, um sich einen Überblick über die Schäden zu verschaffen.

Der Brand selbst ist zu diesem Zeitpunkt, eine gute Stunde nach der Alarmierung, längst unter Kontrolle, aber die Meldung für diesen Einsatzort hat eben gleich das "ganz große Besteck" in Gang gebracht. Auf der riesigen Industriebrache hätte ein Feuer schnell auch ganz andere Dimensionen haben können.