Bereits zum siebten Mal richtet die Mittelschule Karlsfeld eine Boulder-Meisterschaft aus. Sechs Schulen aus dem Landkreis haben sich diesmal zu dem Kletterturnier angemeldet, wie Organisator Christian Steinberger, Lehrer an der Karlsfelder Mittelschule, berichtet. Es findet am Mittwoch, 2. April, in der Georg-Scherer-Halle des ASV Dachau statt, wo eine dafür bestens geeignete Kletterwand zur Verfügung steht. Neben den Karlsfeldern als Gastgeber sind die Volksschulen aus Haimhausen und Altomünster, die Mittelschule Dachau-Süd, die Dr.-Josef-Schwalber-Realschule und das Ignaz-Taschner-Gymnasium am Start. Steinberger selbst ist ein leidenschaftlicher Kletterer, der schon seit mehr als 20 Jahren als Boulder-Trainer des Deutschen Alpenvereins fungiert.
Den Organisatoren – neben Steinberger der Berufsschullehrer David Lengsfeld und Martin Bleisteiner vom ASV Dachau – ist es ein Anliegen, Kindern und Jugendlichen die Freude an der Bewegung im Wettstreit miteinander zu vermitteln. 42 Schülerinnen und Schüler sind laut Steinberger für das Boulder-Turnier angemeldet. Sie treten in fünf Wettkampfklassen an: je zwei für Mädchen und zwei für Buben nach Alter gestaffelt, dazu eine „Profiklasse“, in der geübte und in Vereinen erprobte Kletterer an den Start gehen.
Die Veranstalter hoffen, die Lust aufs Klettern zu wecken
Bouldern sei, so Steinberger, ein sehr kommunikativer Sport, der dann Erfolg verspreche, wenn möglichst viele Teilnehmer die gestellten Probleme bewältigten. Dennoch sieht er die sportliche Leistung nicht unbedingt im Vordergrund. „Wichtiger sind die Kontakte der Teilnehmer untereinander, dass sie rauskommen aus ihrer Blase und mit Schülern zusammenkommen, die sie sonst nicht treffen“, betont er. Beim Bouldern werde untereinander sehr viel kommuniziert, erklärt der Lehrer: Oft stünden die Konkurrenten, bevor sich miteinander messen, gemeinsam vor der Kletterwand und diskutierten, wie man am besten hinaufkommen könnte.
Steinberger bedauert, dass Bouldern „als Schulsport noch unter dem Radar ist“. Dabei hätten zahlreiche Schulen Kletterwände, auch wenn diese nicht unbedingt für Wettkämpfe geeignet seien. Viele Lehrkräfte hätten Angst wegen der Verletzungsgefahr, wenn man die Kinder klettern ließe. Der Boulder-Fan will daher mithilfe des Dachauer Schulamts im Herbst eine Fortbildung für alle Schularten organisieren, um den Pädagogen diese Sorgen zu nehmen. Er selbst leitet an der Karlsfelder Mittelschule eine „Boulder AG“, die jeden Dienstag zum Üben in die Dachauer Georg-Scherer-Halle fährt.
Los geht es am kommenden Mittwoch um 10 Uhr mit einer Vorrunde. Danach ermitteln die Kampfrichter, wer von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern es in die Final-Wettkämpfe geschafft hat. In dieser Turnierpause können sich die Kinder und Jugendlichen beim Biertisch-Bouldern vergnügen. Dabei hängen sie sich an die Tischkante und versuchen, eine Runde um das Möbelstück zu drehen. „Es ist auf jeden Fall eine Riesengaudi“, verspricht Steinberger. Um 12.30 Uhr beginnen dann die Endkämpfe und für 14.30 Uhr ist die Siegerehrung geplant. Steinberger hofft, dass die Veranstaltung den Teilnehmern Lust aufs Klettern macht und sich einige von ihnen sogar einem Verein anschließen.