Als "Musterbeispiel für die Energiewende" ist die Kläranlage der Marktgemeinde Altomünster gelobt worden, als sie vor drei Jahren im Zeitlbachtal in Betrieb ging. Die moderne Anlage erzeugt aus Schmutzwasser Strom und Wärme. Umso überraschter waren jetzt die Gemeinderäte: Der Altomünsterer Amtsleiter Christian Richter erklärte ihnen, dass an der Anlage deutliche Schäden am verbauten Beton aufgetreten seien. Auf der sogenannten Räumerlaufbahn sind demnach Risse festgestellt worden. Der "Räumer" ist im Prinzip ein großer Arm, der über das Klärbecken streicht und dessen Inhalt in Bewegung hält. Weil der Arm über eine erhebliche Masse verfügt, liegt er auf dem Beckenrand auf und rollt auf ihm wie auf einer Schiene. An diesem Beckenrand wurden jetzt Risse entdeckt.
"Eine Reparatur ist unabdingbar", betonte Richter. Wie es zu dem Schaden kommen konnte, sei ihm rätselhaft. Experten empfehlen eine Beschichtung des Beckenrands, zum Beispiel mit einem Edelstahlamalgam. Das würde voraussichtlich 55 000 Euro kosten. Ob die Anlage während der Reparaturarbeiten weiter in Betrieb bleiben kann, wusste Richter nicht. "Wir müssen abwarten, was die Fachleute sagen." Sollten Betonarbeiten nötig sein, wäre eine Unterbrechung des Betriebs wohl unumgänglich. Was dann mit dem Abwasser der Marktgemeinde passiert, ist Richter zufolge "noch offen."
Es ist nicht der einzige Schaden, den die Abwasserexperten festgestellt haben. Auch beim Regenüberlaufbecken bei Oberzeitlbach fanden sich Risse im Beton. Deren Ausbesserung wird wohl rund 15 000 kosten. "Vielleicht wäre es besser gewesen, das Überlaufbecken vor dessen Inbetriebnahme vor zehn Jahren zu überdachen", spekulierte der Amtsleiter. Da die Reparaturen rasch erfolgen müssen, beschloss der Marktgemeinderat einstimmig, sie sofort anzugehen. Die Gesamtsumme von 70 000 Euro wurde in den Haushalt 2019 eingestellt.