Süddeutsche Zeitung

Bilanz:Mehr Einlagen, mehr Kredite

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Volksbank Raiffeisenbank Dachau zieht positive Jahresbilanz für 2014

Von Petra Schafflik, Dachau

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat sich die Volksbank Raiffeisenbank Dachau 2014 erneut positiv entwickelt. Die Bilanzsumme stieg auf 1,6 Milliarden Euro, die genossenschaftlich organisierte Bank, der mehr als 32 000 Personen angehören, gewann 520 neue Mitglieder dazu. Dieser Erfolg ruhe auf drei Säulen, sagte Vorstandssprecher Thomas Höbel am Donnerstag bei der Vertreterversammlung der Bank im ASV-Saal: "auf unserem genossenschaftlichen Geschäftsmodell, unserer gewachsenen Region und den Menschen, denen wir verbunden sind, und mit denen wir zusammenarbeiten". Es sei absehbar, dass massive Herausforderungen auf die Bank zukämen, dennoch zeigt sich Höbel für die Zukunft der Volksbank Raiffeisenbank optimistisch: "Wenn wir kreativ denken, bleiben wir auf Dauer erfolgreich."

Auch wenn die Weltwirtschaft einem Gewittersturm gleiche, sei das vergangene Geschäftsjahr für die Volksbank Raiffeisenbank Dachau durchweg positiv verlaufen. Gerade die regionale Ausrichtung der Bank erweise sich in dem turbulenten Umfeld als Pluspunkt. Während einige Volkswirtschaften in Europa mit Null-Wachstum und hoher Staatsverschuldung zu kämpfen hätten, seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und speziell im Landkreis gut. Die heimische Wirtschaft stehe auf soliden Beinen. "Es herrscht Vollbeschäftigung und der stetige Zuzug lässt auf eine gute Wachstumsprognose schließen", erklärte Vorstandschef Höbel. Das spiegelt sich in der Bilanz der Bank wider. So konnten 2014 mehr Kredite ausgereicht werden, auch die Kundenanlagen stiegen um vier Prozent, sagte Vorstand Karl-Heinz Hempel, der die Kennzahlen des Jahresabschlusses präsentierte. Weil der Kreditbedarf stärker gestiegen sei als die angelegte Summe, fließe vom Geld der Kunden ein größerer Anteil in die Region zurück. Auch der enge Immobilienmarkt der Region zeigt sich in der Bankbilanz. So wurden zwar mehr Darlehen zur Finanzierung von Wohneigentum vermittelt, die hauseigene Immobilienvermittlung konnte aber nicht an das Ergebnis vom Vorjahr anknüpfen. "Das lag keineswegs an der Nachfrage, jedoch fehlte auf der Angebotsseite eine ausreichende Zahl von Objekten", sagte Hempel. Ausgehend von dem bereits hohen Preisniveau für Häuser und Wohnungen führe dies zu weiter steigenden Preisen in der Region.

Mit Blick auf die Zukunft benannte Vorstandchef Höbel einige Herausforderungen, etwa die von der EU auferlegten, strikten Regularien. "Regulierung ja, aber ein überzogener Formalismus und Bürokratismus wird uns dauerhaft schaden", warnte Höbel. Trotzdem bleibt der Vorstand optimistisch. Um weiterhin erfolgreich zu sein, will die Bank auf ihre traditionellen Stärken setzen und neue Entwicklungen rechtzeitig anpacken und aufgreifen. So wird die Genossenschaftsbank nicht dem allgemeinen Trend in der Bankbranche folgen, sondern am dichten Filialnetz mit 24 Geschäftsstellen im Landkreis festhalten. "Wir setzen auf Nähe, viele unserer Kunden schätzen den direkten Kontakt zu ihrem Berater", sagte Höbel.

Gleichzeitig werden neue Angebote entwickelt, wie etwa eine hauseigene Vermögensverwaltung, die das Dachauer Bankinstitut als eine der wenigen Genossenschaftsbanken in Deutschland anbietet. Weil immer mehr Kunden ihre Geldgeschäfte online erledigen oder sich in sozialen Netzwerken informieren, sollen diese Kommunikationskanäle weiter ausgebaut werden. Persönlicher Kundenkontakt und neueste Medien - eine "Sowohl-als-auch Strategie", die auch der Aufsichtsratsvorsitzende Nikolaus Widmann ausdrücklich begrüßt. Dies sei der richtige Weg.

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SZ vom 09.05.2015
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