Bewegung für Jung und Alt:Spaß am Sport

Die Lange Nacht des ASV Dachau lockt Hunderte an, die das vielfältige Angebot des Vereins ausprobieren wollen. Vor allem Familien zeigen Lust an der Bewegung, aber auch zahlreiche Senioren. Erstmals beteiligen sich alle Abteilungen an der Veranstaltung

Von Magdalena Hinterbrandner, Dachau

Sport verbindet. Das hat sich am Freitagabend einmal mehr gezeigt. Eltern mit Kleinkindern kommen zum Allgemeiner Sportverein Dachau (ASV), aber auch zahlreiche Jugendliche, Grundschüler und Senioren. Alle im Sportoutfit mit Trainingstasche. Denn die Lange Nacht des Sports hat viel zu bieten. In jedem Raum und jeder Halle ist eine andere Sportart, die man austesten kann. Das schätzen nicht nur Kinder. Die Lange Nacht des Sports findet heuer bereits zum sechsten Mal statt.

Lange Nacht des Sports

Die Kleinen hatten eine große Gaudi beim Sackhüpfen – manch einer verausgabte sich richtig bei dem großen Bewegungsangebot.

(Foto: Niels P. Joergensen)

"Dieses Jahr sind erstmalig alle Sportabteilungen bei der Langen Nacht des Sports dabei", freut sich die Organisatorin Michaela Luckner. Die Veranstaltung ist nicht nur ein großer Spaß für die Besucher, sondern auch wichtig für den Verein. Der ist zwar neben dem TSV Eintracht Karlsfeld mit etwa 4000 Mitgliedern der größte im Landkreis, trotzdem ist es auch für ihn wichtig, sich zu präsentieren. Sportler lockt man schließlich nur mit einem breit gefächerten und guten Angebot. Und so zeigen sich die Abteilungen von ihrer besten Seite und buhlen um Neumitglieder. In den vergangenen Jahren mit viel Erfolg, denn noch während der Veranstaltung füllten jedes Mal etwa 70 Begeisterte ein Mitgliedsformular aus, sagt der Stellvertretende Vorsitzende Franz Xaver Vieregg der SZ. "Aber in erster Linie geht es einfach darum, dass man Spaß hat, sich trifft und zusammen den Abend genießt", versichert Luckner.

Die Zumba-Party ist sicher eines der Highlights des Abends. "Die Leute stehen gerade auf Latino-Fitness", erklärt die Organisatorin. Die Idee für die Lange Nacht des Sports hatte übrigens der Fachbereich Gesundheitssport und Gymnastik. "Es gab den Tag der offenen Tür, und dann wollten wir einfach mal ein wenig Abwechslung. Damals war gerade die Zeit der langen Nächte für die Museen oder die Musik", so Luckner. Also warum nicht auch eine lange Nacht des Sports? Die Idee kam gut an, bei der Premiere 2012 besuchten rund 500 Interessierte die Veranstaltung, seither werden es jedes Jahr. "Mittlerweile haben wir so viel Angebot, dass wir teilweise auf andere Orte ausweichen müssen. Es ist einfach krass cool, wie viele Leute kommen und was für einen Spaß das gibt", sagt Luckner.

Lange Nacht des Sports

Viele Erwachsene kamen zu dem Event, das einen Einblick in das Fitnessprogramm des Vereins gewährte.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Stockschießen

Während die Kleinkinder sich von jungen Mädchen schminken lassen und danach als Kampflöwe oder Ballerina bereit zum auspowern sind, hat sich eine Gruppe Senioren zum Hallenstockschießen im Theatersaal versammelt. Kommt ein Kind vorbei, wird es sofort aufgenommen. Die Senioren zeigen ihm, auf was man bei diesem Sport achten muss. Dafür sind blaue und gelbe Hütchen aufgebaut, an denen die Kinder genau sehen können, wie weit sie geschossen haben. In der Ecke des Saals steht die Auszeit-Bar, an der sich die Sportler Erfrischungsgetränke und kleine Snacks zur Stärkung kaufen können. Im Eingangsbereich finden sich immer mehr Sportler ein. Nach und nach verteilen sie sich auf die verschiedenen Hallen und Räume, probieren mal dies, mal jenes aus.

Fußball

"Achtung, ich bin Sechz'ger Fan!", schreit ein kleiner Junge im TSV 1860 München Trikot und schießt dann mit voller Wucht den Lederball ins Tor. In dieser Halle spielt Klein und Groß zusammen Fußball. Natürlich sind hier hauptsächlich die Jungs vertreten, alle ausgestattet mit FC Bayernschals oder Deutschland-Trikots. Hin und wieder wagt sich auch ein Mädchen in die Halle und spielt beim Hallenfußball oder Elfmeterschießen mit. In der hinteren Ecke hat sich eine Mannschaft aus ein paar Grundschulkindern gebildet und spielt voller Enthusiasmus gegen den Trainer. Fällt ein Tor, ist der Jubel groß. Da ist es dann auch nicht mehr so wichtig, ob jemand Bayern- oder Sechziger-Fan ist.

Kegeln

Beim Kegeln sind eher die Mädchen vertreten. Zwei Senioren bringen den Kindern die richtige Technik für den perfekten Wurf bei. Das klappt natürlich nicht immer auf Anhieb. "Jetzt hast ihn verdreht. Aber es werd scho", meint ein älterer Herr zu einem kleinen Mädchen, dass den Ball in die Bande geworfen hat. Das motiviert. Und die Freude ist groß, wenn ein Kegel fällt. Die Eltern im Hintergrund macht das natürlich auch stolz. "Super machst du das!" feuern sie ihre Kinder an. Die meisten Eltern kennen sich. "Der ASV ist wie eine große Familie. Die Kinder fangen mit einer Sportart an, und dann wechseln sie oder machen Pause, aber irgendwie kommt man immer wieder zum ASV zurück. Da kennt man sich und da weiß man, dass die Kinder gut aufgehoben sind", sagt eine Mutter. Und tatsächlich ist die Stimmung in jeder Halle familiär, freundschaftlich und ausgelassen.

Boxen

Lange Nacht des Sports

Schlagkraft bewiesen die jungen Gäste beim Boxen.

(Foto: Niels P. Joergensen)

"Die Augen beim Gegner, die Ohren beim Trainer." Dieser Spruch auf einem kleinen Plakat fällt einem als erstes ins Auge, wenn man die Treppen hinauf zur Boxempore geht. Dort hat sich gerade ein Kreis von Jugendlichen und Erwachsenen zusammengefunden, um mit dem Boxtraining zu starten. "Wer hat denn schon viel Erfahrung im Boxkampf?", möchte der Trainer wissen. Ein kleiner Junge von etwa acht Jahren streckt stolz die Hand in die Höhe. Der Trainer lächelt und erklärt die Regeln, auf die es beim Boxen ankommt. Dann stellen sich alle bereit, um das Aufwärmtraining zu starten. Der kleine Junge ist auf jeden Fall fit und gibt nicht auf. Manch anderer ist schon nach den ersten zwei Übungen k.o. Nach dem Dehnen, Hüpfen und Warmmachen dürfen dann die Boxhandschuhe angezogen werden, die der ASV heute den Leuten zur Verfügung stellt. Und dann wird geboxt! Richtige Power-Frauen und starke Männer sind dabei. Auch die Trainer haben Spaß, den Sportlern die Pratzen zu halten und von ihnen mehr Kraft zu fordern. "Puh, ich kann gleich nicht mehr", hört man hin und wieder. Aber aufgeben? Das ist keine Option. Alle halten bis zum Ende des Probetrainings durch.

Bouldern

Lange Nacht des Sports

Bei der Langen Nacht des Sports konnten Kinder und Jugendliche alle möglichen Sportarten ausprobieren, wie das Bouldern.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Verlässt man die Boxempore, kommt man an der Boulderwand vorbei. Wie die Profis hängen hier ein paar Kinder und Jugendliche an den Griffen. Geschmeidig versuchen sie sich die Wand entlang zu hangeln. Doch an manchen Stellen ist es schwierig, nicht den Halt zu verlieren und herunter zu plumpsen. Nicht nur Kraft, sondern auch Geschick ist gefordert beim Klettern, das merken die Jugendlichen schnell.

In der großen Halle spielen die Jungs Handball, einige Jugendliche messen sich auch mit den Erwachsenen im Volleyball. Im Raum daneben geht es indes ganz entspannt zu: Hier kann man Yoga lernen bei ruhiger Musik natürlich. Draußen trainieren die Leichtathleten, auch Nordic Walking ist im Angebot. In die Tennishalle kommen ebenfalls viele. Eishockey, Thai Bo und noch vieles mehr gibt es, manch einer weiß gar nicht recht, wo er anfangen soll, so breit ist das Angebot gefächert. Auf jeden Fall ist für jeden etwas dabei.

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