Süddeutsche Zeitung

Beschlossener Haushalt:5,5 Millionen Euro Schulden

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Wegen Corona muss Pfaffenhofen neue Kredite aufnehmen

In Rekordzeit verabschiedete der Pfaffenhofener Rat dieser Tage den aktuellen Haushalt: Das Gremium benötigte nur eine halbe Stunde, um das 230-Seiten-Werk abzusegnen - ohne größere Diskussionen. Obwohl die Corona-Pandemie erhebliche Auswirkungen auf die Finanzlage der Kommune hat. So werden die Schulden der Kommune auf 5,5 Millionen Euro wachsen, zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Gemeinde muss Kredite von 2,1 Millionen Euro aufnehmen, um die laufenden Projekte zu finanzieren, darunter die Fertigstellung des neuen Egenburger Kinderhauses und des Pfaffenhofener Feuerwehrgebäudes.

Amtsleiter und Kämmerer Michael Schwaak schätzt zwar, dass der Gesamthaushalt wegen der Baumaßnahmen sogar leicht steigen werde auf 11,9 Millionen Euro (2019: 11,7 Millionen Euro). Aber gleichzeitig sinken die Einkommensteuereinnahmen auf 1,43 Millionen Euro (2019: 1,62 Millionen Euro). Zu Buche schlägt auch der Erwerb einer landwirtschaftlichen Fläche für 900 000 Euro, den noch der alte Gemeinderat beschlossen hatte. Zudem würden laut Schwaak die staatlichen Mittel nur zögerlich fließen. Als Beispiel führte er die Ausgleichszahlungen für die entfallenen Straßenausbaubeiträge an. Schwaak hofft, dass die Staatsregierung im kommenden Jahr rund 500 000 Euro an die Gemeinde überweist. Die Gewerbesteuern werden heuer nur geringfügig zurückgehen, von 1,5 Millionen Euro auf 1,46 Millionen. In den Jahren 2021 und 2022 könnten sie aber weiter schrumpfen.

Dafür wächst die Pro-Kopf-Verschuldung auf 2471 Euro (ohne Schulzweckverband). Bei Gemeinden vergleichbarer Größe lag sie im Jahr 2018 bei 596 Euro. Schwaaks Trost: "Bis 2023 fahren wir die Verschuldung auf 3,7 Millionen zurück." Die Schulden je Einwohner lägen dann bei zirka 1600 Euro. "Große Sprünge können wir uns auf absehbare Zeit nicht leisten", schloss der Kämmerer. Sowohl Bürgermeister Helmut Zech (CSU) als auch seine grüne Gegenkandidatin Susanne Vedova nahmen nicht an der Sitzung teil, beide weilten im Urlaub.

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SZ vom 31.08.2020 / KRAM
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