Bergkirchen:Mehr Sozialarbeit an Schulen

Kreisausschuss unterstützt Ausbau auf 39 Wochenstunden

Der Landkreis wird die Grund- und Mittelschule in Bergkirchen finanziell unterstützen, damit die Schulsozialarbeit ausgeweitet werden kann. Zurzeit sind es 24,5 Wochenstunden. Es sollen 39 werden. Einen entsprechenden Antrag hat die Gemeinde Bergkirchen bei der dafür zuständigen Regierung von Oberbayern bereits gestellt. Sollte sie ihn ablehnen, müssten Gemeinde und Landkreis entscheiden, ob sie die gesamten Kosten übernehmen.

Wie Kreisjugendpfleger Ulrich Wamprechtshammer am Montag im Kreisausschuss darlegte, braucht gerade die Grund- und Mittelschule in Bergkirchen mehr Unterstützung durch Sozialpädagogen. Denn wie der landkreisweiten Sozialraumanalyse zu entnehmen sei, lebten 26 Prozent aller Kinder in der Gemeinde nur bei einem erziehenden Elternteil, meistens bei der Mutter. Nur in Petershausen sei der Anteil mit 29,1 Prozent noch höher. Im übrigen Landkreis liege der Wert mit 17,8 Prozent auf Bayernniveau. Wie weitere Studien landesweit ergeben hätten, seien gerade solche Kinder auf Hilfe angewiesen. Mehr als 50 Prozent aller Kinder, die in Bayern stationär therapiert werden müssten, kämen aus Familien mit nur einem Elternteil. Wamprechtshammer betonte, dass er Alleinerziehende nicht stigmatisieren wolle. Aber diese "Wechselwirkung" oder "Korrelation" sei nicht von der Hand zu weisen.

Außerdem zitierte er aus einem Erfolgsbericht des Kreisjugendrings für Bergkirchen: "Es wird deutlich, dass die Jugendsozialarbeit greift, indem sich Kinder, Jugendliche und Eltern vertrauensvoll an die Fachkraft wenden." Mit anderen Worten: "Der Schulsozialarbeiter wird nicht erst geholt, wenn es schon brennt." Der Zuschuss des Landkreises belaufe sich auf 16 330 Euro, das sind etwa 6000 Euro mehr als bisher. Vorausgesetzt, der Freistaat finanziert die Vollzeitstelle mit. Sicher ist sich Wamprechtshammer nicht. Der Kreisausschuss war einstimmig dafür.

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