Bergkirchen:Der Geschichtsforscher

Bergkirchen

Bürgermeister Simon Landmann (re.) und seine Stellvertreterin Edith Daschner (li.) zeichneten Hubert Eberl aus. Für seine Frau Angelika gab es Blumen.

(Foto: Gemeinde)

Die Gemeinde Bergkirchen zeichnet Hubert Eberl mit der silbernen Bürgermedaille aus

Von Petra Schafflik, Bergkirchen

Die lebendige Gemeinschaft im Dorf funktioniert nur, weil sich Bürger kümmern und freiwillig engagieren. Auch in Bergkirchen sind es mehrere hundert Männer und Frauen, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen ehrenamtlich einsetzen. Egal ob Gartenbau-, Sport- und Schützenvereine, Agenda-Kreise, Büchereiteam, Volkshochschule, Elternbeirat, Nachbarschaftshilfe oder Asyl-Helferkreis: "Überall wird ehrenamtliche Arbeit vom Feinsten geleistet", sagte Bürgermeister Simon Landmann (CSU) jetzt auf der Weihnachtsfeier der Gemeinde. Als Anerkennung für dieses wertvolle Engagement vergibt Bergkirchen eine silberne Bürgermedaille an verdiente Persönlichkeiten. Eine Auszeichnung, die im vorigen Jahr neu ins Leben gerufen und gleich an drei engagierte Bürger vergeben worden ist. Heuer wurde mit dieser besonderen Würdigung, über deren Verleihung stets der Gemeinderat entscheidet, als einziger Preisträger der Bergkirchener Hubert Eberl ausgezeichnet. Die silberne Bürgermedaille überreichte Bürgermeister Landmann dem ehrenamtlichen Geschichtsforscher, der über Jahre engagiert die Vergangenheit Bergkirchens eruiert hat. Seine detaillierten Erkenntnisse hat Eberl 2014 dann rechtzeitig zur 1200-Jahr-Feier der Gemeinde in einer umfangreichen Dorfchronik veröffentlicht.

Eberl, der sich sichtlich freute über die besondere Würdigung der Gemeinde, erinnert sich noch genau, wie er 2004 hin marschiert ist zu einem unverbindlichen Infoabend, zu dem die Gemeinde geladen hatte. Ein Arbeitskreis für die Ortschronik sollte gegründet werden. Eberl war angetan von dem Projekt, schließlich interessierte sich der gebürtige Bergkirchener schon immer für die Geschichte seines Heimatdorfes. Auch hatte er schon seit langem privat geforscht, für seine Familiengeschichte Quellen studiert, Dokumente und Fotos gesammelt. "Am Ende wurde ich zum Mitmachen am Geschichts-Arbeitskreis fast verpflichtet, aber es hat mir auch Spaß gemacht", erzählte Eberl den Festgästen bei der Preisverleihung.

Gemeinsam mit einigen rührigen Mitstreitern machte sich Eberl damals dann ans Werk. Doch vom Geschichts-Arbeitskreis bis zur Veröffentlichung einer 434-seitigen Dorfchronik ist es ein weiter Weg. Unzählige Stunden hat Hubert Eberl hineingesteckt in dieses Ehrenamt: Archive wurden durchstöbert, Quellen gesichtet, Gespräche mit älteren Bürgern geführt und dokumentiert, Dokumente archiviert. Manche Familientragödie, Schicksalsschläge, Unglücke und Verbrechen sind auf diese Art dokumentiert.

Gerade die Fülle an Fakten, Details, Anekdoten und Hausgeschichten mache die Chronik für Bergkirchen zu einem Werk von unschätzbarem Wert, betonte der Bürgermeister. Noch ist es einige Zeit hin bis zum Ruhestand, den Eberl in drei Jahren antreten wird. Egal, Bürgermeister Landmann hätte schon eine Idee, wie der neue Bürgermedaillen-Preisträger seine freie Zeit dann sinnvoll nutzen könnte. "Die Gemeinde hat noch weitere 22 Ortsteile, deren Dorfgeschichte zu erforschen und aufzuschreiben wäre."

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