Benefiz-Schwimmer aus Dachau:Quer durch den Bodensee in 14,5 Stunden

Vier Millionen Züge in vierzehneinhalb Stunden: Ein Dachauer Arzt schwimmt 39,8 Kilometer - um Spenden für Ärzte ohne Grenzen zu sammeln.

Petra Schafflik

Nach vier Millionen Schwimmzügen und vierzehneinhalb anstrengenden Stunden ist der Dachauer Allgemeinarzt Stephan Herf in Konstanz wieder ans Ufer des Bodensees geklettert. "Eine tolle Erfahrung", sagt Herf, der von Lindau aus den See diagonal auf 39,8 Kilometer durchquert hat.

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Der Dachauer Arzt Stephan Herf schwamm in Lindau los und durchquerte den Bodensee in 14,5 Stunden.

Die persönliche Herausforderung hat der Allgemeinmediziner und Ausdauersportler mit einer Benefizaktion verbunden: 6750,98 Euro an Spendenzusagen hat er am Samstag für die Organisation Ärzte ohne Grenzen erschwommen.

Dabei hatte es am frühen Morgen zunächst überhaupt nicht nach einem Erfolg ausgesehen. Einsam und friedlich lag der Bodensee zwar da, als Stephan Herf um kurz nach fünf Uhr in der Früh neben dem Pulverturm in Lindau hineinstieg.

"Aber auf dichtem Algenbelag bin ich sofort weggerutscht und mit dem Rücken auf der Steintreppe gelandet." Der Neoprenanzug hat den Schwimmer vor schlimmeren Verletzungen geschützt. "Als Einstieg war es nicht so toll".

Trotz des Unfalls und einer unvorhergesehen kalten Wassertemperatur von 18Grad ist der erfahrene Langstreckenschwimmer in den ersten Stunden gut vorangekommen. "Im Schnitt mit einer Geschwindigkeit von 3,6 Kilometern pro Stunde", berichtet Herf, der sich seit drei Monaten mit gezieltem Training auf diese lange Schwimmstrecke vorbereitet hat.

Doch bald musste er trotz des sonnigen Wetters mit seitlichem Wellengang zurechtkommen. "Aber bis Kilometer 20 ging es sehr gut", erinnert sich der sportliche Mediziner. Diese Distanz hatte Herf bereits im Starnberger See erfolgreich bewältigt. "Danach habe ich allerdings mein Tempo deutlich reduzieren müssen."

Alle 1,5 Kilometer legte er von diesem Zeitpunkt an eine kleine Ruhepause am Begleitboot ein, in dem ein Team mit dem Dachauer Kardiologen Rainer Steinhard den Schwimmer die gesamte Strecke über betreut hat. Dennoch geriet der Erfolg kurz vor dem Ziel noch einmal in Gefahr: "1500 Meter vor dem Ufer hatte ich Kreislaufprobleme." Doch motiviert vom Betreuerteam schaffte er auch noch die letzten Meter.

Angespornt hätten ihn auch die hohen Spendenzusagen, die er vor allem von Ärzten aus Dachau und vom Bodensee erhalten hat. "Diese Aktion hat richtig Wellen geschlagen." Fast 7000 Euro werden nach aktuellem Stand wohl zusammenkommen. "Weitere Spenden sind willkommen."

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