Behinderung und Sexualität:Echt mein Recht

Das Franziskuswerk Schönbrunn zeigt eine Wanderausstellung

Im Franziskuswerk Schönbrunn ist derzeit eine Ausstellung über Selbstbestimmung, Sexualität und Schutz vor sexualisierter Gewalt für Menschen mit Lernschwierigkeiten zu sehen. Es ist eine interaktive Wanderausstellung, die das Petze-Institut für Gewaltprävention aus Kiel unter dem Titel "Echt mein Recht" zusammengestellt hat. Sie ist noch bis zum 13. Dezember in Schönbrunn zu sehen. "Menschen mit Behinderung haben auch den Wunsch nach Sexualität. Das ist etwas Schönes und Wichtiges. Sexualität gehört zum Leben mit dazu", sagt Barbara Schattenkirchner, Vorsitzende des Werkstattrates der Werkstatt für behinderte Menschen. Etwa 50 Gäste waren bei der Eröffnung im W5-Bürgerhaus.

"Menschen mit Behinderung sind die perfekten Opfer. Sie haben unter anderem nur eingeschränkte Möglichkeiten, sich gegen Gewalt zu wehren, in der Regel keine Schutz- oder Beschwerdemöglichkeiten, haben wenig Informationen über Sexualität und sexuelle Gewalt und sind schlecht aufgeklärt", erklärte Ralf Specht vom Petze Institut. Sie müssten lernen, selbst zu bestimmen, sowohl über ihren eigenen Körper und ihre Gefühle, als auch über ihre Rechte.

An sechs Stationen erfahren die Besucher der Ausstellung Wissenswertes und Interessantes über die Bereiche Rechte und Selbstbestimmung, Gefühle, Liebe und Partnerschaft, Alltag (Freizeit, Wohnen, Arbeit), Körper und Sexualität sowie Beratung. Anhand von interaktiven Übungen können sich Interessierte selbständig mit diesen Themen beschäftigen, sich mit möglichen Problemen befassen oder sich selbst reflektieren. Alle Ausstellungstexte sind in einfacher Sprache verfasst.

"Echt mein Recht" bietet Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren mit Lernschwierigkeiten anschauliche Möglichkeiten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Ausstellung fördert Empowerment, Alltagskompetenz und sensible Nähe-Distanz-Gestaltung. Selbstwertstärkung und Sensibilisierung der Männer und Frauen soll erreicht werden. Zudem will man ihnen konkrete Handlungsalternativen für den Alltag und bei Grenzüberschreitungen vermitteln. Die Ausstellung kann ohne vorherige Anmeldung dienstags von 11.30 bis 13.30 Uhr, donnerstags von 17 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 12 Uhr angeschaut werden. Unter praeventionsfachkraefte@schoenbrunn.de ist eine Terminabsprache möglich.

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