Beginn am Freitag:Kuckuck

Sperling

Wer diesen Vogel sieht, sofort melden: Es handelt sich um einen Haussperling, besser bekannt als Spatz.

(Foto: Nicolas Armer/dpa)

Von diesem Freitag bis Sonntag läuft die "Stunde der Gartenvögel". Interessierte können alle möglichen Piepmätze zählen

Von Julia Putzger, Dachau

Es piept und zwitschert in den Gärten, Parks und Wäldchen im Landkreis. Doch wie viele Vögel sind es eigentlich, die tagtäglich mit ihrem Gesang erfreuen? Um das zu ermitteln, findet an diesem Wochenende von Freitag bis Sonntag die deutschlandweite Aktion "Stunde der Gartenvögel Plus" statt. Interessierte sollen in diesem Zeitraum genauer hinschauen und eine Stunde lang die Vögel, die sie in ihrem Garten, vom Balkon aus, im Park oder in der freien Natur sehen, zählen und ihre Beobachtungen dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) melden. "Um Vögel erfolgreich schützen zu können, brauchen wir Zahlen und Fakten", erklärt Cyrus Mahmoudi, der Vorsitzender der Dachauer Kreisgruppe des LBV.

Für den Landkreis würden derzeit keine genauen Daten über die Anzahl der Vögel vorliegen. Generell ließe sich aber beobachten, dass die Anzahl der Vögel der Agrarlandschaft - etwa die Feldlerche - eher abnehme, während die der Vögel in Wäldern und Siedlungen stabil bleibe oder weniger stark abnehme. "Es fällt auf, dass durch die intensive Landwirtschaft und fehlende Feldgehölze das Artenspektrum kontinuierlich abnimmt", so Mahmoudi. Auch der Nahrungsmangel - unter anderem durch das Fehlen von Insekten - spiele dabei eine Rolle.

Trotzdem können Vogelfreunde im Landkreis auch seltene Arten beobachten. In den vergangenen Jahren brüteten hier beispielsweise der Bienenfresser, die Wasseramsel, der Flussregenpfeifer, die Schleiereule oder der Grauspecht. Eine besondere Rolle spielten dabei die Amper und das Dachauer Moos, die einen idealen Rastplatz für Zugvögel bildeten, erklärt der Vogelschützer. Diesem Rückzugsraum sei es auch zu verdanken, dass dort schon weit mehr als 100 Vogelarten gesichtet wurden, darunter durchziehende Seeadler.

Für die Vogelbeobachtung am Wochenende hat Mahmoudi einige Tipps: Besonders gute Standorte seien das Hebertshausener Moos und die Amperauen bei Haimhausen. Auch das Arnbacher Moos und das Naturschutzgebiet Weichser Moos würden gute Beobachtungsmöglichkeiten bieten. "Vögel kann man dort noch überall beobachten - es lohnt sich auch, ein Fernglas dabei zu haben", weiß der Experte.

Die Stunde der Gartenvögel findet bereits zum 15. Mal statt und ist Deutschlands größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion - allein in Bayern nahmen im vergangenen Jahr mehr als 9000 Menschen teil. Heuer erkundigt sich der LBV auch über die Lebensräume für Insekten und Vögel. Wer beispielsweise eine Bienenweide, ein Staudenbeet, eine Vogeltränke, Totholz oder ein Insektenhotel bei sich im Garten hat, fördert die Artenvielfalt.

Um an der Stunde der Gartenvögel teilzunehmen, ist kein Vorwissen nötig. Im Internet gibt es Zählhilfen zum Download, auf denen die häufigsten Vögel abgebildet sind. Gezählt wird eine Stunde lang am selben Ort, wobei pro Vogelart immer die höchste Anzahl notiert wird, die auf einmal gesehen wurde. Sieht man also zum Beispiel zuerst eine, dann drei und später nochmals zwei Amseln, so werden drei gemeldet. Die Ergebnisse können online, telefonisch oder per Post mitgeteilt werden. Weitere Informationen unter www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de

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