Süddeutsche Zeitung

Beginn am 10. Mai:Der Charme der Bescheidenheit

Das Nachfolgefestival des Amperitivs MAKS ist klein, dafür noch familienfreundlicher - und es ist kostenlos

Von Gregor Schiegl, Dachau

Die Dachauer hatten es lieb gewonnen, ihr Amperitiv, das alle zwei Jahre seine bunten Zirkuszelte auf der Thoma-Wiese aufschlug. Elfmal fand das kleine Festival zwischen 2003 und 2016 statt. Im vergangenen Jahr verkündete der Verein Echo e.V. die Hiobsbotschaft: Aus Mangel an ehrenamtlichen Helfern könne das Festival nicht mehr stattfinden.

"Wir haben uns damals überlegt, ob wir nicht noch ein letztes Abschieds-Amperitiv machen", sagt Karl-Michael Brand, Geschäftsführer des kulturellen Bildungsvereins. Aber die Sorge war doch zu groß, dass es vielleicht nicht mehr so gut werden würde wie gewohnt und das wollte Brand nicht. "Die Leute sollten das Amperitiv in guter Erinnerung behalten." War's das?

Zum Glück nicht. Schon vor einem Jahr hatte der Verein ein Hoffnungssignal gesendet, dass es mit einem ähnlichen Format weitergehen könnte, wenn auch mit einem kleineren. Diese Hoffnung hat sich nun erfüllt: Unter bunten Zeltkuppeln ist auf der Dachauer Thoma-Wiese in der kommenden Woche wieder "Musik, Action, Kultur, und Spiel" für die ganze Familie geboten.

Musik, Action, Kultur, und Spiel, kurz MAKS

Die Anfangsbuchstaben dieser vier Zutaten geben dem neuen Festival den Namen: MAKS. Geboten wird vom Varieté über Konzert, Jamsession und kulinarischem Krimi-Vergnügen bis zur Zirkusgala allerhand, was man in und um ein Zirkuszelt machen kann. Eine Gastronomie mit Biergarten gibt es auch wieder, nur ist alles jetzt ein bisschen kleiner und bescheidener. Ganz aufhören konnten und wollten die Veranstalter eben doch nicht.

Auch wenn einem viele Bestandteile des Programms vom Amperitiv vertraut sind, ist MAKS mehr als nur eine Miniatur des Vorgängers. Die Veranstalter richteten das Konzept an den Kernkompetenzen des Vereins neu aus, schnitten das Programm passgenau auf die Technik und das Equipment zu, das der Verein sowieso schon hat. Familienfreundlichkeit steht für Brand im Vordergrund.

Größe ist kein Kriterium, und der Echo e.V. strebt auch gar nicht an, dass MAKS ein großes Spektakel wird. Es geht eher darum, in den kommenden Jahren das Konzept zu verfeinern und zu perfektionieren. "So wie man einen Diamanten schleift", sagt Brand.

Doch nicht alles ist kleiner geworden: Im Zuge der Neuausrichtung wurde auch der Dachauer Kindertag eingeführt. Er ist zugleich Startveranstaltung der neuen Dachauer Sommerspielaktion, die der Echo e.V. in diesem Jahr erstmals zusammen mit der Abteilung Jugend der Stadt umsetzt. Und die beste Nachricht: Da das kleine Format deutlich weniger Strukturkosten hat, ist für alle Veranstaltungen der Eintritt frei.

Das Programm startet am Donnerstag, 10. Mai, um 20 Uhr mit der Revue "Belle Noir". Der Kinder- und Jugendzirkus "Bellissima" aus Speyer zeigt eine Varieté-Show mit einer Atmosphäre wie in einem Etablissement der Zwanzigerjahre. Am Freitag, 11. Mai, folgt mit "Chez Hercule" ein kulinarisches Krimi-Vergnügen in der Manege, wo man ein Menü des Festivalkochs Christian Messerklinger genießen und gleich noch einen oder mehrere Mörder ermitteln kann, bevor man sich zum Ausklang - wenn man denn zu den Überlebenden zählt - zu einem Absacker an die Bar begibt. Fürs Menü wird ein Kostenbeitrag von 15 Euro erhoben. Um Voranmeldung wieder gebeten, unter 08131/27 51 86 oder ticket@echo-ev.de.

Am Samstag, 12. Mai, um 15 Uhr lädt die Dachauer Kinder- und Jugendzirkusschule Krullemuck dann zur Jahresgala "Unter Galliern" ins große Zelt. Wie jedes Jahr zeigen dort etwa 50 Nachwuchsartisten, was sie gelernt haben. Um 20 Uhr beginnt ein Irish Folk Abend. Es spielen Rapian und T4U; anschließend gibt es eine Musiksession.

Zum Abschluss am Sonntag, 13. Mai, findet von 14 bis 17 Uhr der bereits traditionelle Dachauer Kinder- und Jugendtag mit Vorführungen und Mitmachaktionen auf dem Thoma-Gelände statt. Auch hier wird auch um Voranmeldung gebeten, unter Telefon 08131/27 51 86 oder ticket@echo-ev.de. Einlass zu allen Veranstaltungen ist jeweils eine halbe Stunde vor Beginn.

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Quelle:
SZ vom 05.05.2018/jala
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