Bebauungsplan:Eine schöne Katastrophenschutzhalle

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Hebertshausener Gemeinderat pocht auf eine ansprechende Optik des geplanten Gebäudes neben dem Feuerwehrhaus

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Wenn Amper oder Glonn wieder einmal über die Ufer treten, wenn ein heftiger Sturm Dächer abdeckt und Bäume umreißt, dann ist rasche Hilfe notwendig. Damit der rettende Einsatz künftig noch schneller geht, investiert der Landkreis bekanntlich in eine Katastrophenschutzhalle. Dort sollen zentral alle Geräte, Materialien und Maschinen gelagert werden und Einsatzfahrzeuge stehen, die im Notfall von den Helfern der Feuerwehren, vom Technischen Hilfswerk und Roten Kreuz benötigt werden. Entstehen soll der Neubau in Hebertshausen, dazu haben Kreistag und Gemeinde bereits ihre Zustimmung gegeben.

In der ersten Sitzung nach der Sommerpause hat der Bauausschuss des Hebertshausener Gemeinderats jetzt den notwendigen Bebauungsplan für das Projektgrundstück wie auch eine Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. Damit ist ein wichtiger Schritt getan. Mit der neuen Katastrophenschutzhalle, die vier Millionen Euro kosten wird, soll Hilfe im Katastrophenfall noch schneller eintreffen. Dafür wird auf dem 2200 Quadratmeter großen Grundstück am Ortsausgang von Hebertshausen in Richtung Ampermoching ein eingeschossiger Flachbau errichtet. Dort werden dann Hochregallager sämtliches Rettungsmaterial des Katastrophenschutzes aufnehmen. Eine einschneidende Verbesserung, denn derzeit lagern Feldbetten, Decken, fertig befüllte Sandsäcke und Wasserpumpen an sieben verschiedenen Standorten im Landkreis, erklärte Bürgermeister Richard Reischl (CSU). An die neue Lagerhalle wird sich ein zweigeschossiger Bürotrakt anschließen, wo Kreisbrandinspektion und Einsatzzentrale für den Katastrophenfall Platz finden sollen. Insgesamt, so der Rathauschef, wird der Neubau von seiner Ausdehnung und Kubatur in etwa dem direkt benachbarten Hebertshausener Feuerwehrhaus ähneln, nur spiegelverkehrt.

Am Projekt gibt es im Gemeinderat keine Zweifel. Im Gegenteil. Dem Zivilschutz bei Katastrophenfällen räume man einen hohen Stellenwert ein, betonte der Bürgermeister, der selbst lange bei der Hebertshausener Feuerwehr aktiv war. Bedeutung habe die Katastrophenschutzhalle gerade auch beim Hochwasserschutz, der wegen den Auswirkungen des Klimawandels immer wichtiger werde. Zusätzlicher Vorteil für die Gemeinde: "Wir erhoffen uns Synergieeffekte für unsere Feuerwehr." Schließlich werden Halle und Feuerwehrhaus direkte Nachbarn sein.

Die Gemeinderäte betonten aber auch ihren Wunsch nach einer ansprechenden Optik des Gebäudes. Wer von Ampermoching her auf die Ortschaft zufährt, soll nicht von einer "Wellblechfassade" oder einem nichtssagenden Zweckbau begrüßt werden. Im Kern wünschen sich die Gemeinderäte eine Verbesserung der Situation, wo am Ortseingang als erstes Gebäude das 2011 eingeweihte, eher schlichte Feuerwehrhaus zu sehen ist.

Die Katastrophenschutzhalle soll besser aussehen, die gemeindliche Rettungswache "war damals wohl die kostengünstigste Version", merkte Clemens von Trebra (CSU) an. Allerdings gebe es bereits eine Zusage von Landrat Stefan Löwl (CSU), dass die neue Halle "ein attraktives Erscheinungsbild" bekommen soll, so der Bürgermeister. Auch ein breiter Grünstreifen, der das Gelände Richtung Ampermoching einfasst, ist im Bebauungsplan vorgesehen.

© SZ vom 20.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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