Schöffenamt:"Es darf einem nicht darum gehen, andere Menschen bestrafen zu können"

Schöffenamt: Doris Wallner aus Sulzemoos ist seit 14 Jahren Schöffin. Das Ehrenamt könne sie jedem empfehlen, sagt sie - auch, weil man viel für das eigene Leben lerne.

Doris Wallner aus Sulzemoos ist seit 14 Jahren Schöffin. Das Ehrenamt könne sie jedem empfehlen, sagt sie - auch, weil man viel für das eigene Leben lerne.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Bayern braucht wieder neue Schöffinnen und Schöffen. Doris Wallner aus Sulzemoos ist seit 14 Jahren ehrenamtliche Richterin. Wie es ist, als Laie über Schuld und Unschuld zu entscheiden.

Von Ayça Balcı, Dachau

An ihre erste Gerichtsverhandlung kann sich Doris Wallner noch gut erinnern. Sie sei schnell zu Ende gewesen. "Weil der Angeklagte nämlich gar nicht aufgetaucht ist", sagt die 50-Jährige und lacht. Im Laufe der vergangenen 14 Jahren saß sie dann aber doch in einigen Verhandlungen - mit Angeklagten im Saal. Denn Doris Wallner ist Schöffin. Vor dem Dachauer Amtsgericht entscheidet sie gemeinsam mit Berufsrichterinnen und Berufsrichtern über Schuld und Unschuld und legt am Ende das Strafmaß fest - ohne dabei Juristin zu sein.

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