Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, wird spätestens am Autobahnkreuz München-Nord ausgebremst. Die A 99 ist Dauerbaustelle: neue Brücken, neue Fahrbahnen, neuer Belag. Schon seit Monaten laufen die Arbeiten und auch im August machen sie keine Pause, obwohl die Autobahndirektionen Bauarbeiten in den Ferienwochen eher versuchen zu vermeiden. In den Landkreisgemeinden ist es genau umgekehrt. Weil viele Leute verreist sind oder Urlaub daheim machen und nicht mehr den täglichen Weg in die Arbeit und fahren, finden Straßenbauarbeiten hier bevorzugt im August statt. Auch in diesem Jahr knattern vielerorts wieder die Presslufthämmer, werden Straßen aufgefräst und neuer Teer aufgebracht. Das Angenehme für die Daheimgebliebenen: So viel wie in vergangenen Jahren wird in diesem Sommer gar nicht gebaut.
Die schwerwiegendsten Behinderungen müssen in diesem Jahr wohl die Haimhausener hinnehmen. Die Ortsdurchfahrt ist einen Monat lang komplett gesperrt. Bereits seit Mai wird die Alleestraße ausgebaut. Der überörtliche Verkehr wird ab Ampermoching nördlich über die Kreisstraße DAH 4 nach Lotzbach, weiter über die Kreisstraße DAH 3 nach Fahrenzhausen und über die B 13 nach Süden zurück auf die Staatsstraße 2339 umgeleitet. Die Umleitung in Gegenrichtung erfolgt analog. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis 8. September. Das ist vor allem für Anlieger unangenehm, denn neben Lärm und Staub müssen sie sich auch darauf einstellen, dass sie nicht wie gewohnt, in ihre Zufahrten kommen. Bis alles wieder seinen gewohnten Gang geht, dauert es noch bis Mitte November. So lange soll die Alleestraße noch gesperrt bleiben. Das wirft auch den Busfahrplan über den Haufen. Einige Linien müssen umgeleitet werden. Betroffen sind vor allem die Linien 614, 693, 723 und 725. Der MVV informiert die Fahrgäste an den Haltestellen und in den Bussen über die Änderungen und natürlich auch im Internet ( www.mvv-muenchen.de).
Auch in der Gemeinde Pfaffenhofen rücken bald die Bagger an. Wegen Straßenbau- und Asphaltierungsarbeiten muss die Ortsverbindungsstraße von Oberumbach nach Stockach gesperrt werden. Beginn der Arbeiten ist am Montag, 21. August. Bis zur Fertigstellung wird es voraussichtlich bis 23. Dezember dauern. Die Wiederfreigabe der frisch asphaltierten Strecke wird sozusagen ein Weihnachtsgeschenk für die Autofahrer.
Auch in der Dachauer Altstadt wird gebaut. Die Konsequenzen für den Verkehr halten sich allerdings in überschaubarem Rahmen. Das ehemalige Schuhgeschäft Rössler in der Pfarrstraße 11 und 12 wird umgebaut. In dem Anwesen sollen 19 Eigentumswohnungen mit einer Tiefgarage und zwei Ladenflächen entstehen, wobei die Fassade des alten Hauses erhalten werden muss. Bedingt durch die Bauarbeiten ist der Bereich komplett gesperrt. Der Autoverkehr und der Fußweg werden über die Westseite des Widerstandsplatzes geführt. Durch die Sperrung entfallen einige Parkplätze, allerdings hat die Stadt bereits alternative Stellplätze für Autos am Hällmayr-Anwesen schräg gegenüber ausgewiesen. Die Bushaltestelle wurde vor das Rathaus verlegt. Für die Fußgänger in der Dachauer Straße/Hauptstraße steht ein Notgehweg von einem Meter Breite im Wechsel zur Verfügung.
Einige andere Baustellen im Landkreis sind inzwischen schon abgeschlossen. Sobald die Ferien vorbei sind, gibt es jedoch wieder andere Gründe, warum man im Landkreis im Stau steht. Zum Beispiel den, dass nun alle wieder zurück sind, in die Arbeit müssen und ihre Kinder abholen.