Beim Gedanken an die Totenruhe haben viele Menschen wohl einen klassischen Friedhof vor Augen, mit Grabsteinen, unter denen die sterblichen Überreste von Menschen in Särgen liegen. Dabei entwickelt sich der Trend längst in Richtung Urnengrab, insbesondere Baumbestattungen finden zunehmenden Anklang. In Markt Indersdorf ist nun eine Urnenbeisetzung in dieser Form auf dem Indersdorfer Waldfriedhof möglich. Einer entsprechenden Änderung hat der Marktgemeinderat bei seiner Sitzung am Mittwoch vorletzter Woche zugestimmt.
Laut Geschäftsleitung der Gemeinde hatte es zuvor zahlreiche Anfragen von Bürgern zu Baumbestattungen gegeben. Der Trend gehe klar in Richtung Urnenbestattung, so die Geschäftsleitung weiter. Damit sei auch mehr Platz auf den Friedhöfen, Urnengräber seien zudem deutlich weniger arbeitsaufwendig als Sarggräber. Bisher habe man die steigende Anzahl an Urnenbestattungen in Urnenwänden ermöglicht, diese seien aber um einiges teurer.
Eine Baumbestattung ist deutlich billiger als die Urnenwand
Für eine Urnenwand-Bestattung zahlt man in Indersdorf 67 Euro im Jahr, bei einer Liegezeit von mindestens zehn Jahren kommt man damit auf insgesamt 670 Euro. Eine Baumbestattung hingegen kostet nur 23 Euro im Jahr. Daher wurde im Waldfriedhof ein Bereich festgelegt, in dem die Baumbestattungen ermöglicht werden sollen. Die Gemeinde hat dafür Bäume gepflanzt und die Friedhofssatzung, also die Regeln über die Nutzung des Friedhofs, geändert. Nun können Urnen in einem Umkreis von zwei Metern um den Baum begraben werden. Das Gras, das rund um den Baum wächst, pflegt die Gemeinde.
In der Stadt Dachau umfasst die Friedhofssatzung schon seit 2006 die Möglichkeit von Urnengrabstätten unter Bäumen. Zwischen Röhrmoos und Hebertshausen gibt es außerdem einen ganzen Bestattungswald.