Baden bis Mitte September:Freibadsaison wird verlängert

Das Dachauer Hallenbad kann wegen eines Schadens erst nächste Woche öffnen. Bis Freitag dürfen die Badegäste noch draußen schwimmen. Auch in Vierkirchen und Ainhofen gibt es noch Abkühlung

Von Magdalena Hinterbrandner, Dachau

Die Schule beginnt wieder und es wird noch einmal richtig warm. Nach den ersten Schulstunden können auch die Dachauer Kinder und Jugendlichen wieder ins Freibad hüpfen, denn das hat in diesem Jahr länger geöffnet. Bis einschließlich Freitag, 14. September, bleibt das Familienbad Dachau geöffnet, teilen die Stadtwerke mit. Diese wollten eigentlich am vergangenen Samstag die neu renovierte Sauna und das Hallenbad eröffnen. Doch weil sich der Hubboden im Schwimmerbecken verkeilt hat, wurde die Eröffnung verschoben. Bis Anfang oder Mitte nächster Woche soll die Reparatur abgeschlossen sein. Zum Ausgleich entschlossen sich die Stadtwerke, das Freibad offen zu halten. Es hat von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

Mit den Besucherzahlen in diesem sehr heißen und trockenen Sommer ist man bei den Stadtwerken zufrieden. Doch Rekordtemperaturen bedeuten keinen Besucherrekord. "Wir haben dieses Jahr im Familienbad zirka 12 000 Besucher mehr gehabt als letztes Jahr", sagt Barbara Kern von den Stadtwerken Dachau. Damit sei man sehr zufrieden. Im Vergleich ist das aber gar nicht soviel, für das durchaus gute Wetter hätten schon der ein oder andere Schwimmer mehr in Wasser hüpfen können. "Die Gäste haben eventuell einfach schon so eine Müdigkeit gehabt. Insgesamt etwa 130 000 Besucher in dieser Saison sind schon erfreulich, aber ab 30 Grad blieb die Besucherzahl trotzdem gleich", sagt Kern. Der Rekordtag dieses Sommers zeigt stolze 4000 Besucher an einem Tag im Dachauer Familienbad. "Aber an das Jahr 2016 kommen wir nicht ran, da lag die Spitze bei teilweise 7000 Besuchern an einem Tag", erzählt Barbara Kern. Große Notarzteinsätze blieben im Familienbad aus. Dafür mussten mehrmals Teile der Liegewiesen gesperrt werden. Der Grund: Erdwespen breiteten sich aus und bildeten deshalb eine Gefahr für die Freibadbesucher. Die Stadtwerke riefen einen Kammerjäger.

Freibadsaison

Leonhard kommt heute in die Schule. Vorher durfte er noch einmal im Familienbad toben. Meist endet mit dem Schulbeginn die Freibadsaison. In diesem Jahr ist es anders. Nach dem ersten Mal im Klassenzimmer sitzen, könnte Leonhard gleich wieder ins Wasser springen. Bis Freitag ist geöffnet.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Im Naturbad Vierkirchen gab es solche besonderen Vorfälle nicht. "Bis jetzt haben wir 26 706 Besucher gezählt", sagt Tanja Scherbart vom Bürgermeisterbüro Vierkirchen. Das sind fast 3000 mehr als im vergangenen Jahr. In dieser Woche könnten noch einige hinzu kommen. Prinzipiell geht die Badesaison im Naturbad Vierkirchen bis zum 16. September.

Der guten Witterung wegen vermutet auch Peter Selmeier vom Landratsamt Dachau, dass dieses Jahr besonders viele Leute zur Erfrischung an den Karlsfelder See gekommen sind. Den Hochbetrieb konnte man laut Selmeier auch gut am hohen Müllaufkommen erkennen. Zerstörungswütige ließen sich auch von der großen Hitze nicht hindern: "Müllbehälter werden abgefackelt oder Bänke zusammengeschlagen", erzählt Selmeier. Teilweise kam es in den vergangenen Jahren auch vor, dass Toilettenschüsseln der öffentlichen WCs zertrümmert wurden, doch im Verhältnis zu der hohen Besucherzahl sei es dieses Jahr noch relativ ruhig zugegangen, meint Peter Selmeier.

Ruhig war es im Hinblick auf besondere Vorfälle auch in Ainhofen. Abgesehen von ein paar Insektenstichen oder wenigen Schürfwunden blieben Einsätze für den Rettungsdienst aus. Das gute Wetter hat natürlich auch in Ainhofen viele Bewohner ins Freibad gezogen. Die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr waren deshalb auch im Freibad Ainhofen deutlich höher. "Wir hatten eigentlich immer einen ausgeglichenen, konstanten Betrieb in unserer Saison von Mai bis Ende August", sagt Olaf Schellenberger, zweiter Vorstand des Vereins für Bewegungsspiele (VfB) Ainhofen. Aber ein, zwei extreme Tage habe es trotzdem gegeben. "Ende Juni gab es Tage, da war es richtig voll von früh bis spät", erzählt Schellenberger. Die "Mädels im Kiosk" seien teilweise kaum hintergekommen bei den vielen Kunden. Sogar das Eis ging einmal aus.

Badespass

Weil das Wetter gut bleiben soll, hat das Freibad Ainhofen nochmals seine Tore geöffnet. Der Besucherandrang war beträchtlich in diesem Sommer.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

"Einige beliebte Sorten konnte der Lieferant nicht mehr bringen, weil die Nachfrage einfach zu hoch war", erzählt Schellenberger. Doch eine große Enttäuschung gab es in Ainhofen trotzdem: Die beliebte "Caribic-Night" am 21. Juli musste aufgrund der Witterung abgesagt werden. Ausgerechnet an diesem Wochenende hatte sich der Himmel zusammengezogen. Am selben Wochenende war in Dachau auch die Barock-Nacht ins Wasser gefallen. "Es hat die ganze Nacht geregnet, da musste die Caribic-Night leider ersatzlos ausfallen", sagt Schellenberger. Trotzdem blickt er auf einen guten Sommer zurück. In Ainhofen hatte man die Badesaison eigentlich schon beendet. Da aber jetzt der Spätsommer noch einmal Gas gibt, hat das Naturbad noch geöffnet, voraussichtlich am Donnerstag wird der letzte Badetag sein. Wenngleich ohne Kioskbetrieb, wie Schellenberger sagt.

Erfrischung geht auch mal ohne Eis und so haben auch die Damen vom Kiosk Zeit, noch ein paar Runden zu schwimmen.

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