Bad Arolsen/Dachau: Eine Uhr und zwei Ordensmedaillen

Der Internationale Suchdienst (ITS) in Bad Arolsen hat eine Taschenuhr sowie zwei Ordensmedaillen des 1945 im Konzentrationslager Dachau gestorbenen Paters Engelmar Unzeitig seinem Orden ausgehändigt. Die Erinnerungsstücke wurden an einen Geistlichen des Ordens der Missionare von Mariannhill übergeben, wie der Suchdienst in Bad Arolsen mitteilte. Der unter dem Namen Hubert Unzeitig geborene Ordensgeistliche ist von Papst Franziskus im Januar offiziell als Märtyrer der katholischen Kirche anerkannt worden. Am 24. September 2016 soll er im Dom zu Würzburg seliggesprochen werden. Pater Engelmar war in den letzten vier Jahren des Zweiten Weltkrieges im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Dort meldete er sich 1944 freiwillig zur Pflege von Häftlingen, die an Flecktyphus erkrankt waren. Hunderten todkranken Häftlingen spendete er die Sakramente, zudem hat der Geistliche andere Gefangene vor dem Hungertod gerettet, weil er ihnen, obwohl er selbst unter Hunger litt, immer wieder einen Teil von seinen Essensrationen abgab. Wegen seiner unerschütterlichen Fürsorge bezeichneten ihn Mithäftlinge als "Engel von Dachau". Am 2. März 1945, zwei Monate vor der Befreiung des Konzentrationslagers durch amerikanische Soldaten, starb Pater Engelmar selbst an Flecktyphus.