Autofahrer sollen umsteigen:Parkplätze für Schwaben

Schnellbus

Von Odelzhausen fährt bereits ein Bus nach München. Demnächst soll auch einer ab Pfaffenhofen fahren. Pendler können ihr Auto dort stehen lassen.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Pfaffenhofen will den Durchgangsverkehr verringern

In Egenburg wird künftig Schwäbisch gesprochen. Sofern die Prognosen des Pfaffenhofener Gemeinderats eintreffen. Denn im Westen des größten Pfaffenhofener Ortsteils wird ein 8000 Quadratmeter großer Park- und Mitnahmeplatz (P+M) für 145 Fahrzeuge entstehen. Dessen Zweck: Möglichst viele München-Pendler aus den schwäbischen Landkreisen Aichach-Friedberg und Augsburg-Land zu einer Nutzung des MVV zu bewegen. Gleichzeitig bedeutet P+M, dass sich an diesem Ort Fahrgemeinschaften zur gemeinsamen Weiterfahrt bilden. Verblüffend ist indes, dass der Verkehrsverbund dem Projekt keine Erfolgsaussichten einräumt. Er sieht keinen Bedarf.

Schon im Jahr 2014 hatte die MVV Consulting GmbH sich gegen einen P+M-Platz ausgesprochen, im vergangenen November bekräftigten die Münchner ÖPNV-Experten ihr Urteil. Sie verwiesen auf einen großen Parkplatz am Meringer Bahnhof St. Afra, in dem Pendler in Regionalzüge Richtung München einsteigen könnten. Pfaffenhofens Bürgermeister Helmut Zech (CSU) widerspricht vehement: "Der Bedarf ist da! Durch unser Ortsgebiet fahren jeden Morgen und jeden Abend rund 5000 Fahrzeuge mit schwäbischen Autokennzeichen." Trotz des Meringer Angebots. Der starke Durchgangsverkehr sei der Grund für den Bau der Umgehungsstraße gewesen, die seit rund drei Jahren Egenburg und Pfaffenhofen entlastet.

Der Pfaffenhofener Bürgermeister verweist auf den P+M-Platz im benachbarten Odelzhausen: "Der ist ständig überfüllt. Und zwar mit vielen Fahrzeugen aus unseren Nachbarlandkreisen." Wer aus Schwaben komme und dort keinen Parkplatz finde, fahre auf der Autobahn weiter bis nach München und verstärke den täglichen Stau auf der A8. "Genau das wollen wir doch vermeiden", betont Zech. Künftig werde es eine stündliche Busanbindung von Egenburg und Pfaffenhofen nach München geben. "Unser P+M-Platz ist da genau das richtige Angebot", fügt der Bürgermeister an.

Warum das der Verkehrsverbund nicht genauso sieht? "Das Denken des MVV hört in Odelzhausen auf", seufzt Zech. Der Gemeinderat schloss sich seinem Vorsitzenden an und segnete die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans ab. Zusammen mit einem weiteren Areal, das zwischen dem P+M-Platz und dem Ortsrand liegt. Auf 600 Quadratmetern sollen dort ein neues Kinderhaus sowie ein Gesundheitshaus entstehen. "Mit Praxen für Physiotherapeuten oder Heilpraktiker", erläutert Zech. Doch das sei noch "Zukunftsmusik".

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