Ausbildung:Firmen auf Nachwuchssuche

Im Landkreis Dachau bleiben 133 Ausbildungsplätze unbesetzt

Noch sind 133 Ausbildungsplätze im Landkreis Dachau unbesetzt. Umgekehrt registriert die Arbeitsagentur 74 junge Menschen, die noch einen Ausbildungsbetrieb suchen, um in ihren Wunsch-Job starten zu können. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Die Nachwuchssuche gehe quer durch die Berufswelt. Einige Branchen müssten sich im "Kampf um gute Köpfe" allerdings etwas mehr anstrengen: Dazu gehöre das Bäckerhandwerk. Ebenso die Hotel- und Gastronomie-Branche.

Der Geschäftsführer der Gewerkschaft, Mustafa Öz, erklärt, dies liege vor allem an den Vorurteilen gegenüber Beschäftigungen in diesen Berufsfeldern. Der Gedanke an überlange, sehr frühe oder späte Arbeitszeiten, einem rauen Ton im Umgang mit den Lehrlingen und Aufgaben, die mit der Ausbildung nichts zu tun haben, schreckt viele Jugendliche ab.

Nicole Schön, Verantwortliche für die Ausbildung bei der Bäckerinnung Dachau und Inhaberin der Bäckerei Denk, erklärt: "Natürlich fangen wir früher an als andere Betriebe." Die Arbeitszeit von acht Stunden werde aber nicht überschritten, manchmal sei sogar früher Schluss. Von rauem Umgangston sei nichts zu merken, das Arbeitsklima sei sehr angenehm. Auch die Zukunftsaussichten ließen nicht zu wünschen übrig: "Deutsche Bäcker und Konditoren werden im Ausland gesucht und behandelt wie Sterneköche. Dort gibt es nämlich keine Bäckerausbildung." Aber auch in ihrem Betrieb ist noch eine Lehrstelle im Bereich Bäckereifachverkäufer unbesetzt.

© SZ vom 23.09.2016 / vkoe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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