"Aus Freude, nicht für Geld":Heimat und Natur

Ehrenamt

Auch wenn der dörfliche Charakter Etzenhausens schwindet, die Geschichte des Dachauer Ortsteils bleibt dank Erwin Hartmann erhalten.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Erwin Hartmann erforscht die Geschichte Etzenhausens

Was kann man erforschen? Was ist noch unbekannt? Diese Fragen stellt sich Erwin Hartmann. Im Arbeitskreis "Dorfgemeinschaft Etzenhausen" kümmert sich der 74-Jährige um die Geschichte Etzenhausens. Dort ist er geboren und dieser Dachauer Ortsteil liegt ihm auch sehr am Herzen. "Der einstige Dorfcharakter wird zusehends immer weniger", sagt Hartmann. Dass die tief greifende Geschichte verloren geht, will er aber verhindern, und das mit intensiver Forschungsarbeit.

Seit 14 Jahren schon nimmt er sich zudem Zeit dafür, den Naturfreunden zu helfen. Als Naturschutzbeauftragter ist er etwa vier Mal im Jahr aktiv, unter anderem bei der Aktion "Saubere Stadt Dachau" oder für die Führung durch den Weltwald bei Freising. Nebenbei untersucht er auch noch Grabplatten an Etzenhausener Kirchen, bestimmt das Alter von Dachbalken mit Hilfe der Dendrochronologie, und fügt "jeden kleinen Stein zu einem großen Mosaik zusammen." Und das mit Erfolg: Bei seinen Vorträgen müssen einige Zuhörer stehen, weil alle Sitzplätze belegt sind, und das Buch "Ortsgeschichte Etzenhausen", an dem er mitwirkte, ist nach drei Wochen bereits ausverkauft. So einen Andrang hätte er in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet, sagt er einige Wochen nach der Ausstellung zur Geschichte Etzenhausens im 1. Weltkrieg. Damit trifft er im Dachauer Stadtteil den richtigen Ton. Immer mehr Etzenhausener wollen auch etwas beitragen und zeigen ihm ihre privaten Raritäten, um ihn bei seiner Arbeit voran zu bringen. "Das macht Mut, dass man sich weiter bemüht, dass man Zeit investiert, aus Freude und eigenem Interesse, nicht für Geld", so Hartmann.

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