Aus dem Ampertal:Stachelpflanze für den Kochtopf

Ampertaler August Kohldistel

Ein grün-gelber Leuchtturm auf der Wiese: Die Kohldistel ist im Ampertal derzeit häufig zu sehen.

(Foto: oh)

Die Kohldistel dient auch Vögeln und Insekten als Nahrung

Die Gebietsbetreuung des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck (gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern) stellt jeden Monat einen "echten Ureinwohner" des Ampertals vor. Dazu gehört auch die Kohl-Kratzdistel oder Kohldistel, die derzeit häufig im Natura-2000-Gebiet Ampertal zu sehen ist. Wie ein grüngelber Leuchtturm ragt diese Pflanze aus den Wiesen entlang des Flusses. Sie liebt die feuchten, nährstoffreichen Böden dort und bildet zum Teil dichte Bestände. In zu intensiv genutzten Wirtschaftswiesen ist sie jedoch kaum zu finden. Zwar wird sie durch Nährstoffzufuhr gefördert, verschwindet jedoch auf Dauer bei zu häufiger Mahd. Wer mit der Kohl-Kratzdistel in Berührung kommt, muss trotz ihres Namens keine Schmerzen befürchten, da die Stacheln sehr weich sind. Man kann Teile von ihr sogar kulinarisch verwerten. Blätter, Blütenböden und Wurzeln finden von Osteuropa bis nach Asien in der Küche Verwendung; in Japan kultiviert man die Kohldistel sogar extra zu diesem Zweck.

Aber nicht nur als Nahrungsmittel für den menschlichen Verzehr eignet sie sich. Die unauffälligen, blass gelblichen Korbblüten stellen eine wertvolle Futterquelle für Insekten dar, und bei warmem Sommerwetter herrscht an den Blütenständen dementsprechend Hochbetrieb. Wenn die Pflanze lang genug bis zur Samenreife stehen bleibt, finden sich weitere Nahrungsgäste ein: Vor allem Finken wie der Stieglitz (der ja im Volksmund passenderweise auch Distelfink genannt wird) bessern damit ihren Speiseplan auf und turnen zu diesem Zweck äußerst geschickt an den wackligen Stängeln herum. Dabei tragen sie oft zur Verbreitung der Kohldistel bei.

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