Aufführung Anfang 2018:Der böse Brundibár

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Jugendsinfonieorchester studiert Kinderoper ein

Das Dachauer Jugendsinfonieorchester wird mit seiner Dirigentin Gudrun Huber in Zusammenarbeit mit dem Theater an der Würm und der städtischen Musikschule Starnberg im nächsten Frühjahr die Kinderoper Brundibár von Hans Krása auf die Bühne bringen. Die im Lager Theresienstadt mehr als 50 mal gespielte rund 45-minütige Oper beinhaltet vordergründig eine einfache Geschichte: Zwei arme, vaterlose Kinder wollen sich durch Straßenmusik Geld verdienen, um ihrer kranken Mutter die vom Arzt verordnete Milch kaufen zu können. Um das zu erreichen, tun sie sich mit Hilfe von Spatz, Katze und Hund und vielen anderen Kindern zu einem Chor zusammen. Um auf dem Marktplatz auftreten zu dürfen, müssen sie aber vorher den böswilligen Leierkastenspieler Brundibár vertreiben, der den Platz für sich alleine beansprucht. Nachdem ihnen das gelungen ist und die kleinen Musiker genug Geld für die Milch eingenommen haben, wird im Finale das Lob der Freundschaft besungen. Eine Aufnahme des Stücks von 1943 - die man heute auf Youtube sehen kann - wurde von den Nationalsozialisten sogar in einem Propagandafilm über Theresienstadt missbraucht, obwohl der Leierkastenmann Brundibár eindeutig als Symbol für Hitler steht. Die Aufführungen der Oper dürften daher den inhaftierten Kindern Hoffnung auf eine Befreiung gegeben haben. Organisator Hans Zacherl vom Theater an der Würm möchte Jugendliche aus verschiedenen Orten zusammen bringen und das Werk an Spielstätten entlang der Würm präsentieren. Im Dozententeam sind professionelle Sänger wie Sopranistin Barbara Zacherl und Mezzosopranistin Anja Luidl, Korrepetitor ist Ralph Eickhoff von der Musikschule Neuried. Regie führt der ehemalige BR-Moderator Herbert Hanko. Aufführungen sind auch in Obermenzing, Karlsfeld, Dachau und Markt Indersdorf geplant.

© SZ vom 24.10.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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