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Auch in Dachau:Betreuung für alle Frauen

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CSU-Landtagsabgeordneter Seidenath fordert mehr Studienplätze für Hebammen

Damit auch in Zukunft in Bayern eine flächendeckende Versorgung mit Hebammen gewährleistet sein wird, fordert Bernhard Seidenath, gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, einen weiteren Ausbau der Studienplätze für Hebammen in Bayern. Die Pläne, zunächst 135 und dann später 155 Studienplätze in Bayern zu schaffen, seien ein erster guter Schritt, so Seidenath. Dennoch befürchtet er, dass im Zuge der Akademisierung der Hebammenausbildung Versorgungsengpässe akut werden könnten.

"Wir wollen, dass alle Frauen die Betreuung bekommen, die sie vor, während und nach der Geburt brauchen. Daher müssen wir mehr junge Leute zu Hebammen ausbilden. Damit wir auch in Zukunft, wenn die Ausbildung an Hochschulen erfolgt, genügend Hebammen in Bayern haben, müssen wir pro Jahr 175 neue Hebammen in den Beruf bringen." Um dieses Ziel zu erreichen, müssen laut Seidenath schon von 2021 an 175 Hebammen-Studienplätze zur Verfügung stehen. Die fachschulische Ausbildung dauert drei Jahre - der letzte Jahrgang wird im Jahr 2021 starten und seine Ausbildung 2024 beenden. Die akademische Ausbildung umfasst dagegen mindestens sieben Semester. "Es sollte alles daran gesetzt werden, einen Mangel an Hebammen insbesondere im Jahr 2025 zu vermeiden", so Seidenath.

Um den Hebammen-Beruf attraktiv zu halten, hat die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag bereits eine Vielzahl von Maßnahmen initiiert. Durch den Bayerischen Hebammenbonus erhalten freiberufliche Hebammen 1000 Euro, wenn sie pro Jahr mindestens vier Geburten im Jahr begleitet haben. Seit September 2018 wurde dieser bereits 1680 Mal beantragt. "Mit rund 1700 Anträgen bei 2700 freiberuflichen Hebammen in Bayern ist der Hebammenbonus eine echte Erfolgsgeschichte", so Seidenath. Durch die Niederlassungsprämie erhalten Hebammen, die in Bayern freiberuflich tätig werden, 5000 Euro als Gründungszuschuss. Mit dem Zukunftsprogramm Geburtshilfe hat Bayern insgesamt fünf Millionen Euro für Landkreise und Städte zur Verfügung gestellt, mit denen sie die Hebammenversorgung verbessern können.

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SZ vom 10.09.2019 / SZ
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